Hallihallo,
Schon vor Wochen kam ein
Film in die Kinos, den ich mir so gerne ansehen wollte, aber aus Zeitgründen
immer nicht konnte. Anfang des Jahres habe ich die gesamte >Maze Runner<
- Buchreihe mit tiefer Neugierde verschlungen nachdem Kira mich damit angefixt
hatte. Als dann bekannt wurde, dass die Bücher verfilmt werden sollen, ab es
für uns kein Halten mehr. Obwohl ich immense Lust auf den Streifen hatte,
führten meinen Beine mich einfach nie ins lokale Lichtspielhaus, weshalb mir
fast nicht der Genuss von >Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth<
vergönnt war. Aber eben nur fast nicht. Kira und ich haben die allerletzte
Vorstellung besucht. Schicksal? Auf jeden!
Blicken wir zurück. Es ist
Montag, achte Stunde, Chemieunterricht. Kira und ich hängen in den Seilen und
schnattern mehr als aufzupassen. Plötzlich der Funke! Kira spricht das Thema
Maze Runner an und ich muss ihr gestehen, dass ich den Film immer noch nicht
gesehen habe. Laut Kira kein Problem. Mit einem Handschlag wurde besiegelt,
dass es am Mittwoch, also heute, ins Kino geht.
Gesagt getan!
Wahrscheinlich haben schon
viele den Film gesehen und vielleicht auch die Bücher gelesen weshalb ich den
Inhalt der Buchverfilmung von James Dashner nur ganz kurz zusammenfassen werde.
source |
Thomas (gespielt vom
wunderbar heißen Dylan O’Brien) landet über einen Aufzug auf einer Lichtung in
der nur Kerle wohnen und die von einem riesigen Labyrinth, in dem eklige
Viecher (halb Nacktschnecke, halb Kettensäge) hausen und Menschen angreifen, die
dann verrückt spielen, abgeschirmt wird. Alle wollen raus, aber keiner erinnert
sich wohin, dann kommt noch Theresa (die coole Ische aus >Skins<) und man
findet einen Weg hinaus.
So das war die gesamte
Handlung des ersten Teils der Buchreihe in nicht mal einer Minute, was nicht
heißt, dass die Story schnöde und langweilig ist. Im Gegenteil! Die Bücher sind
echt phänomenal – und das sage ich nicht nur weil die männlichen Darsteller
(bis auf Gally) einfach mega aussehen. Nur hat der Film es irgendwie nicht
geschafft, das Buch lebendig werden zu lassen, was wirklich schade ist, weil
die Grundidee der Umsetzung recht packend ist.
Der erste Punkt, den ich zu
bemängeln habe ist die Umsetzung der Figuren. Einige, zum Beispiel Thomas, Newt
und Minho sind genauso wie man sie sich im Buch vorgestellt, vielleicht sogar
besser, aber kleine Schnitzer haben sich die Typen vom Casting auf erlaubt.
Bestes Beispiel: Der
Chefkoch der Lichtung, Bratpfanne ist im Buch hellhäutig und stark behaart.
Zudem ist der Bartträger und scheint rein hygienetechnisch recht locker drauf
zu sein. Nun im Film ist Bratpfanne dann plötzlich dunkelhäutig und trägt
raspelkurzes Haar. Da muss ich mich schon fragen, was da passiert ist. Micheal
– Jackson – Effekt mal andersrum? Wer
weiß…
Auch andere Figuren wurde
nicht ihrer Buchbeschreibung entsprechend umgesetzt, was mich, auch wenn es
Krümelkackerei ist, einfach stört. Dadurch geht so viel verloren.
Überhaupt schienen die
Figuren und zwischenmenschlichen Beziehungen kaum einen Rolle im Film zu
spielen, obwohl im Buch unglaublich viel Wert darauf gelegt wurde, dass man die
Lichtung und ihre Bewohner begreift. So arbeitet Thomas im Buch in vielen
verschiedenen Jobs bevor er Läufer wird und das Labyrinth erkunden darf, im
Film aber sitzt er immer nur rum und quatscht blödes Zeug oder wartet auf die
anderen.
Zudem hatten die
Filmregisseure scheinbar überhaupt kein Zeitgefühl. Die Handlung im Buch zieht
sich über viele Monate, in denen Thomas ein Gefühl für die Lichtung, das
Labyrinth und seine neuen Mitstreiter bekommt und sich in der Gemeinschaft
einbringt. Diese wichtige Eingewöhnungsphase wurde in der filmischen Umsetzung
auf volle
3 (!) Tage gekürzt. Was soll
das? Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut Leute!
Im Buch fand ich eben insbesondere den Alltag der jugendlichen Protagonisten extrem interessant, weil sie sich alles selbst aneignen mussten und ihr karges Leben recht ordentlich meisterten. Es gab bereits eine Arbeitsteilung und anständige, wenn auch recht einfache Häuser (die im Film jedoch runzligen Holzhüttchen gewichen sind). Überhaupt gibt es das Labyrinthprojekt laut Filmaussage erst seit drei Jahren, dabei ist im Buch von weit mehr die Rede. Das macht die Zeiteinteilung so unwirklich und für mich nicht nachvollziehbar.
Im Buch fand ich eben insbesondere den Alltag der jugendlichen Protagonisten extrem interessant, weil sie sich alles selbst aneignen mussten und ihr karges Leben recht ordentlich meisterten. Es gab bereits eine Arbeitsteilung und anständige, wenn auch recht einfache Häuser (die im Film jedoch runzligen Holzhüttchen gewichen sind). Überhaupt gibt es das Labyrinthprojekt laut Filmaussage erst seit drei Jahren, dabei ist im Buch von weit mehr die Rede. Das macht die Zeiteinteilung so unwirklich und für mich nicht nachvollziehbar.
Hinzu kommen noch kleine
Veränderungen der Handlung, die meistens nur recht unsinnig aber manchmal auch
fatal sind.
So sterben Figuren, die noch
gar nicht sterben sollten laut Buch, ihre Todesszenen werden kaum beweint und
haben keine weiteren Auswirkungen auf die Jugendlichen, die meiner Meinung nach
im Buch nicht so gefühlskalt waren.
Das gröbste Manko ist
jedoch, die fehlenden telepatischen Dialoge zwischen Thomas und Theresa die für
den weiteren Verlauf der Handlung unerlässlich aber hier scheinbar nichtig
sind. Wer die Bücher kennt, weiß wie wichtig die Telepathiefähigkeit der beiden
ist und das die einfach weggelassen wurde zeugt von wenig Liebe und
Verständnis.
source |
Um nicht weiter zu meckern,
der Film ist trotzdem nicht ganz verhunzt. Die bösartigen Viecher aus dem
Labyrinth, die sogenannten Griever und das meterhohe Labyrinth wurden exzellent
umgesetzt und sind ein wahrer Genuss für die, die sich die hoffnungslose
Gefangenschaft und stechende Angst der Jugendlichen im Buch nicht richtig
vorstellen konnten. Leider wird die Intensität der Angst, Neugier und des
Kampfeswillen nicht weiter verfolgt, wodurch > Maze Runner – Die
Auserwählten im Labyrinth< viel an
seiner ursprünglichen Kraft eingebüßt hat. Trotzdem muss ich sagen, dass wenn
ich das Buch nicht gekannt hätte, ich den Film sogar als recht gelungen
empfunden hätte, weil viele Bilder einfach atemberaubend und die Schauspieler
echte Schnuckel sind, leider kenne ich das Buch, weshalb der Film für mich
persönlich eine kleine Enttäuschung war. Es sind zwar nur kleine Fehlerchen,
die zusammen gerechnet aber trotzdem den Filmgenuss schmälern. Leider.
Ich kann nur hoffen, dass
die beiden anderen Teile auch verfilmt werden, weil die Bücher wirklich gut
sind aber ich will der Filmcrew echt raten, dass sie sich diesmal mehr Mühe
geben sollen und noch einmal nachdenken bevor sie „ Und Action!“ brüllen. Heiße
Typen können nämlich nur die Frauenherzen gewinnen.
liebst
Elli♥
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen