Sonntag, 31. Mai 2015

Miss Mai: Geraldine Doyle

Hallihallo,


Der Mensch ist prinzipiell immer bestrebt, glücklich und frei zu leben. Man versucht seine Grundbedürfnisse zu befriedigen, um schlussendlich ein erfülltes Leben zu führen. Macht man sich das bewusst, so wird ein Krieg noch sinnloser als er eigentlich schon ist. Kein Mensch will sterben und/oder jemanden töten müssen und doch herrschen Kriege überall auf der Welt, jeden Tag. Für uns ist das wohl kaum vorstellbar, da der letzte Krieg, der in unserem eigenen Land ausgefochten wurde schon 70 Jahre zurückliegt, was auch bedeutet, dass sich nur noch wenige überhaupt daran erinnern können, wie sich der Alltag in Kriegszeiten so gestaltet. Auch die Zeitspanne eines Krieges kann man sich einfach nicht vorstellen. Sechs Jahre voller Angst. Wie kann man da noch zuversichtlich sein? Woher kommt diese unerbittliche Motivation? 
Natürlich hat jeder Mensch einen inneren Drang zu Überleben, aber manchmal muss die Regierung oder andere Institutionen ein bisschen nachhelfen und die Bevölkerung bei Laune halten, da immer auf ihrem Rücken der Krieg ausgetragen wird.

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Eines der bekanntesten Propagandaposter aus dem Zweiten Weltkrieg ist wohl dieses hier. Seit Kriegsende hat es seinen eigentlichen Zweck als Motivation für die von Angst, Hunger und Erschöpfung geplagte Bevölkerung während des Krieges zwar verloren, Stärke und Willenskraft spiegelt es aber noch heute wieder. Gern wird es als beliebtes Motiv in der Werbung oder als Symbol der Emanzipationsbewegung genutzt und wurde schon dutzende Male liebevoll nachgeahmt und parodiert. Aber wer ist die Frau auf dem Plakat?

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Geraldine Hoff kommt am 31. Juli 1924 als Tochter eines Elektroinstallateurs und einer Komponistin auf die Welt. Sie wächst in Inkster ( Michigan ) auf und verliert schon im Alter von 10 Jahren ihren Vater Cornelious an einer Lungenentzündung. Nach ihrem Highschoolabschluss in Ann Arbor ( Michigan ) im Jahre 1942 wird sie Arbeiterin im Metallwerk American Broach & Machine Co. Arbeiter werden dringend für den Nachschub benötigt, da die eigentlichen männlichen Arbeiter im Krieg für ihr Land kämpfen. So wird die sonst so männerdominierte Fließbandarbeit bald in Frauenhand gelegt, die für ihre Männer, Brüder und Söhne Munition und Metallwaren produzieren.

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Auch die damals 17jährige möchte ihren Dienst an der Gesellschaft tun, sich dabei aber auch wohl fühlen. Neben der typischen Arbeitskleidung trägt sie ein gepunktetes Kopftuch, um trotz aller der harten Arbeit gut auszusehen. Bei einer Fabrikbesichtigung der United Press International entdeckt ein Fotograf die hübsche, glamouröse Arbeiterin und lichtet sie ab. Kurz nachdem ihr Foto in der Zeitung erschienen ist, kündigt Geraldine ihre Arbeit, da sie von Kolleginnen erfahren hat, das an der Metallpresse schon viele Unfälle passiert sind.

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Geraldine rettet ihre Hände, nimmt stattdessen einen Job bei einem Getränkespenderherrsteller an und lernt den jungen zukünftigen Zahnarzt Leo Doyle kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Zusammen bekommen Leo und Geraldine sechs Kinder, die liebevoll von ihrer Mutter großgezogen werden. Nachdem alle Kinder das Nest verlassen haben, arbeitet Geraldine als Empfangsdame bis ins stattliche Alter von 75 Jahren in der Zahnarztpraxis ihres Mannes. Erst vor ein paar Jahren hat sie herausgefunden, was damals mit ihrem Bild geschehen, vor so langer Zeit ist.
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Kurz nach Veröffentlichung des Fotos findet nämlich der Künstler J. Howard Miller, der zur Zeit des Krieges vornehmlich Propagandaposter entwirft das Foto der anmutigen Arbeiterin mit dem gepunktetem Kopftuch. Ihr Foto inspiriert ihn und so wird die junge Frau das Model für des weltberühmte > We Can Do It < - Plakat. Geraldine bemerkt bis zum Jahre 1982 nicht, dass sie die kraftvolle Frau mit dem zuversichtlichen Blick auf den Plakaten ist, bis sie ihr Kopftuch wiedererkennt.
Am 26. Dezember 2010 stirbt die Ikone mit dem Kopftuch in Lansing ( Michigan ) an den Folgen einer jahrelangen Arthritiserkrankung im Alter von 86 Jahren. 

liebst
Elli ♥

Mittwoch, 27. Mai 2015

Fotografien von Unsichtbaren

Hallihallo,

Liebe kann etwas so Schönes sein, wenn man die Person findet, mit der sich jede Sekunde wie eine süße Ewigkeit anfühlt. Dabei ist es nebensächlich, wie die Person aussieht, wo sie herkommt und wohin sie gehen will. Auch das Geschlecht spielt für Amor keine Rolle. Denn auch wenn einige von Angst zerfressene Hetzer es auch im 21. Jahrhundert immer noch nicht wahrhaben wollen, ist Homosexualität keine Krankheit oder gar eine Besessenheit, die man mit Elektroschocks oder einer Leukotomie heilen muss.
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Es ist vielmehr eine seine Identität zu verwirklichen und somit sein Glück zu finden. Jeder Mensch, der also gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ist, verbietet Homosexuellen glücklich zu werden. Jeder sollte aber ein Recht auf sein individuelles Glück haben. Diese Tatsache haben auch die Iren beherzigt, die sich in ihrer Volksabstimmung eindeutig für die rechtlich gültige Eheschließung unter gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesprochen haben.

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Noch vor ein paar Jahren konnte davon nicht die Rede sein. Dennoch gab es auch schon damals wie heute mutige Menschen, die sich ihre Liebe nicht verbieten lassen wollten. Durch Zufall entdeckte der französische Regisseur und Drehbuchautor Sebastien Lifshitz auf einem Flohmarkt vor rund 30 Jahren ein für die damalige Zeit recht ungewöhnliches Fotoalbum. Es enthielt viele private Fotos eines homosexuellen Pärchens in den 1950ern. Lifshitz war sofort begeistert und daraufhin an, weiterer solcher raren Schätze zu finden. 
So diskret die Paare ihre Liebe in der Öffentlichkeit halten mussten, so offenherzig und unverblümt waren ihre privaten Fotos. Für die Gesellschaft waren sie fast unsichtbar, wenn nicht sogar unerwünscht . In ihren eigenen vier Wänden jedoch gab es keine Einschränkungen, sondern Liebe und Glück und das sieht man den Fotografien auch an.
2012 veröffentlichte Lifshitz auf Grundlage dieser Fotos den Dokumentarfilm
> Les Invisibles <, der ältere homosexuelle Männer und Frauen begleitet und aus ihren Leben berichtet und für den Lifshitz verdientermaßen den französischen Filmpreis César erhielt. Den Trailer dazu könnt ihr euch am Ende ansehen. Nun folgen aber erst einmal ein paar der vielen wunderschönen Bilder, die uns daran erinnern sollen, das Liebe weder Regeln noch Grenzen kennt.
















Der versprochene Trailer für
> Les Invisibles <




liebst

Elli♥

Dienstag, 26. Mai 2015

Märchenstunde mit Nivea(u)

Hallihallo,


Wahrscheinlich ist den wenigsten Menschen wirklich bewusst, wie unheimlich wichtig Märchen und Fantasiegeschichten für Kinder sind. Sie enthalten mehr Lebensweisheiten als ein Zitatebuch oder ein Erziehungsratgeber, ohne dabei zu Schulmeistern. 
Wo lernt ein Kind sonst, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt ist? Auch, dass man mutig und stark sein kann, ohne dabei Hilfe ablehnen zu müssen wird uns schon ganz früh von Märchenfiguren beigebracht. Ganz davon abgesehen, dass ein Leben ohne Magie und Fantasie möglich aber sinnlos ist. Schließlich werden doch auch unsere Lebensziele vom Magischen durchflochten. Wir wünschen uns einen Märchenprinzen, um mit ihm eine Traumhochzeit zu feiern und danach ( wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist ) in ein Märchenschloss zu ziehen. Der Säulen dieser heilen Welt werden schon im Kindesalter aufgestellt.

Kostenpunkt: 1,45€ (klein)
Auch die Kultmarke Nivea begleitet viele Menschen seit Kindesbeinen an. Die Creme in der dunkelblauen Dose und ihre Pflegewirkung ist so altbekannt wie beliebt, dass beides wohl hier nicht weiter erläutert werden muss. Dafür wird hier nun eine neue, zauberhafte Aktion des Hauses Nivea vor – eine Reihe wunderschöner Gute-Nacht-Geschichten. Kleine Kostproben bieten schon die blauen Schmuckdosen, auf denen man 1 von 5 Motiven aus den jeweiligen Märchen wiederfindet.

Hier geht’s zu Leos Abenteuer >klick<
Ich habe mir die Geschichte von Leo ausgesucht, der zum ersten Mal im Schwimmbad vom Dreimeterbrett springen will, sich aber zunächst nicht traut. Moralische Unterstützung erhält er dabei von seinem Hase, der der Einfachheit halber einfach nur Hase heißt. Zwar haben die neuen Märchen wenig mit ihren Urahnen gemein, an Nivea(u) fehlt es ihnen aber keineswegs. Sie sind eben realitätsnäher und ohne kitschige Ritter und Burgfräulein, jedoch enthalten sie noch immer die Weisheiten, die ein Kind formen und zugleich pflegen. Die Märchen sind wirklich niedlich und wunderschön illustriert. Wie die Kultcreme selbst, sind auch die fantastischen Geschichten nicht nur für Kinder.

liebst
Elli♥ 

Samstag, 23. Mai 2015

Alternative zum Schaumschläger

Hallihallo,

Zwar merkt man es dem Wetter an einigen Tagen noch nicht ganz an, aber wir bewegen uns wie jedes Jahr dem Sommer entgegen. Vielen weiblichen Mitgliedern der Gesellschaft fällt da mal wieder ein, dass nun Schluss ist mit dem Winterfell. Man kann zwar jetzt geschockt tun, aber eigentlich gehört es doch zum Allgemeinwissen, dass Frauen sich in den Wintermonaten eher unregelmäßig rasieren, einfach weil man eh selten seine Beine zeigen muss. Vornehmlich gilt das zwar eher für Singles, aber nicht nur für die ist es eine Wohltat mal nicht eine gefühlte Ewigkeit mit dem Entfernen von unliebsamen Härchen zu verbringen. Ist halt so.

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Da nun aber die Tage wieder länger und die Hosen und Röcke kürzer werden, wollen wir natürlich wieder geschmeidige, seidige Beine zur Schau stellen für die man uns nach einem Waffenschein fragt. Rasierschaum jedoch führt bei vielen Anwenderinnen zu trockener Haut, die wenig mit der Venus – Werbung gemein hat und ständig gecremt werden muss. Abhilfe verspricht jetzt ein Rasieröl von Balea.

Kostenpunkt: 2,95€

Im Vergleich zu einer Dose Rasierschaum erscheint der Preis des kleinen Fläschchens Rasieröl zunächst ein wenig übertrieben. Der erste Eindruck trügt jedoch, da das Öl äußerst ergiebig und leicht zu verteilen ist. Die Anwendung gestaltet sich auch recht simpel.
Einfach einige Tropfen Öl in die Hand geben und die gewünschte zu rasierende Stelle damit einreiben. Kurz einwirken lassen und rasieren – wie beim normalen Schaum eben. Man muss öfter die Klinge ausspülen, damit nichts verklebt und sich ein bisschen genauer hinschauen, wo man überall schon rasiert hat, da das Öl ja farblos ist, aber ansonsten gibt es nichts weiter zu bemängeln.
Tatsächlich ist die Haut nach dem Rasieren sofort weicher und geschmeidiger. Auch fühlt sie sich nicht so gereizt an und wird durch die Kraft von fünf verschiedenen, blumig duftenden Ölen beruhigt und geschützt.
Das Rasieröl von Balea ist abschließend eine gute Alternative zum herkömmlichen Rasierschaum, wenn auch zunächst ungewohnt, da man keine schaumige Leitlinie hat, an der man sieht, wo schon überall Härchen entfernt wurden. Einmal daran gewöhnt, ermöglicht das Öl aber genauso gute Rasurergebnisse und eine seidig weiche Haut mit der man gerne die Sonne anbetet.

liebst

Elli♥

Freitag, 22. Mai 2015

Dosenwoodstock in voller Blüte

Hallihallo,

Jedes Jahr, wenn die ersten neuen Blumen und Festivalplakate aus dem Boden sprießen, stelle ich mir vor, wie es wohl in den 1960er zur ersten Blütezeit der Festivalkultur war, jung, frei und nicht mehr ganz so nüchtern zu sein.
Über den riesigen, sumpfigen Acker von Woodstock laut grölend zu stapfen – natürlich mit Blumen im Haar – muss unglaublich gewesen sein.
Der große Bruch der Jugend mit der Obrigkeit ausgedrückt durch freie Liebe, der Sehnsucht nach Frieden und guter Musik und dem ausschweifenden Drogenkonsum. 

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Natürlich waren nicht alle Grundpfeiler dieser kulturellen wie gesellschaftlichen Revolution (rückblickend betrachtet) sonderlich gut durchdacht, dafür aber äußerst berauschend.
Aber wie kann man sich den Duft, der von 1965 bis 1971 den unzähligen VW – Bussen und Schlaghosen ausging vorstellen? Balea hat sich da mal eine cleane, schlammfreie Möglichkeit überlegt.

Kostenpunkt: 1,25€

Die neue Pflegecreme mit lieblichen Blüten - Duft von Balea ist wie ihre Vorgänger ein schmuckes, praktisches Döschen, ein Alleskönner auf Pflegeebene und duftige Zeitkapsel einer Ära. Bislang habe ich euch hier drei kleine Portionen cremige Geschichte vorgestellt, immer mit der dazugehörigen Lobpreisung. Man könnte jetzt seufzen und mir vorschlagen, damit einfach aufzuhören, schließlich bleibt die Pflegeformel stets gleich. Nur Duft und Design werden geändert. Keine große Sache also.

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Ich freue mich aber jedes Mal aufs Neue, eine neue Pflegecreme von Balea zu entdecken, weil mich Duft, Pflege und Aussehen immer wieder begeistern. Mittlerweile habe ich an allen wichtigen Ecken eine solche Creme und möchte nicht mehr darauf verzichten. Zudem finde ich die Idee, eine Epoche durch einen spezifischen Duft und das Design einer Blechdose auszudrücken, einfach toll. So ist für eigentlich jeden Etwas geboten. Wenn man einfach mal sich so dufte wie ein Blumenmädchen mit Flechtfrisur im selbst gefärbten Jutekleid möchte, kein Problem. Mal sehen, was sich die Produktentwickler von Balea als Nächstes einfallen lassen. Bis dahin bleibt mir nur zu sagen: Peace!

liebst

Elli♥

Donnerstag, 14. Mai 2015

Alles wird gut

Hallihallo,


Es gibt manchmal so Tage, an denen man aus unerfindlichen Gründen sich einfach unwohl fühlt. Nichts gefällt einem mehr so richtig und niemand kann etwas daran ändern. Zudem fällt einem plötzlich ein, was alles so furchtbar läuft und dass man selbst keinen Gegenvorschlag präsentieren kann. Man zweifelt an seiner Umwelt, an seinen Freunden, seiner Familie und – was wohl am schlimmsten ist – man zweifelt an sich selbst. Manchmal gibt es einfach solche Tage, die einem grau und trist erscheinen. Glücklicherweise sind diese Tage für die meisten Menschen sehr selten und sind nach 24 Stunden verstrichen.

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Dennoch denken wir jedes Mal aufs Neue, dass wir es nie schaffen werden, aus dem dunklen Loch zu klettern. Wir sehen keine Sonnenstrahlen am Horizont.
An unseren bunten, leuchtenden Tagen finden wir diese aufmunternde Sprüche, das ewige Rückenstreicheln und diese hyperoptimistischen Motivationsbücher einfach nur lächerlich, aber wenn der eigentlich azurblaue Himmel plötzlich einen bedrückenden Grauton annimmt, wünschen wir uns doch alle, dass man uns zärtlich in den Arm nimmt, uns mütterlich wiegt und mit einer warmen, wohligen Stimme flüstert : „ Alles wird gut.“

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Megan McInerney, die in der Musikbrance nur unter ihrem Künstlernamen Meg Mac bekannt ist, besitzt diese wärmende Stimme. Die Sängerin aus Melbourne, deren Alter dank vielen verschiedenen Internetquellen 21-24 Jahre auf ihrem Geburtstagskuchen zählt, ist zurzeit noch so unbekannt wie großartig und hat mit dem Titel > Roll Up Your Sleeves < die Kernessenz aller Motivationssprüche aufgesogen und in ein lauschiges Lied verwandelt, dass sich wie eine kuschelige Decke um einen hüllt und den dampfenden Kakao gleich mitbringt.

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Ihre liebliche Stimme in > Roll Up Your Sleeves < füllt einem unaufgeregt über den Gehörgang den Kopf wieder mit farbenfrohen Gedanken und ruft einen gleichzeitig dazu auf, die Ärmel hochzukrempeln und den gedanklichen Regenwolken den Kampf anzusagen.

offizielles Musikvideo mit einem >klick<




liebst
Elli♥

Montag, 11. Mai 2015

Machen wir morgen weiter? - Alaska Young

Hallihallo,

Jugendliche sind schon wirklich komisch, machen wir uns da mal alle nichts vor. Sie entwickeln komische Wörter, weiden sich an Obszönitäten und stellen sich mit ihren paar Jährchen Lebenserfahrung gegen die Autorität. Ihr vor Hormonen triefender Körper ist immer bereit zum Aufbruch ins Unbekannte, frei nach der Lebensphilosophie YOLO plus ein paar Shots Tequila.

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Erstaunlich dabei ist, dass auch ihre spießigen Eltern mal in ihrem Alter waren und auch heulend auf dem Sofa saßen um sich den Bauch mit Tonnen von Eiscreme vollzuschlagen, weil dieses Arschloch von Schwarm einfach nicht zurück schreiben will. Dementsprechend ist Jugendkultur keine Erfindung der heutigen Halbstarken sondern ein ständig wiederkehrendes Phänomen das jeder Mensch durchlebt. Irgendwie gab es also schon alles, was die Jugend für sich entdeckt. Wahrscheinlich macht diese Tatsache die Rebellion der Pubertät aus. Man will unbedingt Regeln brechen, seine Identität und Unabhängigkeit finden und dabei dem Establishment mal ordentlich das schäbige, kleinbürgerliche Grinsen aus dem Gesicht schlagen nur um dann festzustellen, dass genau das schon so viele vor einem versucht haben. Trotzdem trifft man nur auf Unverständnis.
Einer, der die Jugend aber versteht und ihnen zeigt, wie wichtig ihre Rebellion für unsere Gesellschaft trotzdem ist, ist der unvergleichliche John Green.

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Geboren wurde John Michael Green am 24. August 1977 in Indianapolis, wo er mittlerweile wieder mit seiner Frau und seinen zwei Kindern wohnt. Mit seinen Eltern und seinem Bruder Hank wuchs Green jedoch in Orlando ( Florida) auf, bis er sich entschied, ein Internat in Birmingham ( Alabama) zu besuchen, ähnlich wie später sein Romanheld Miles Halter.
Anschließend studierte er am Kenyon College in Ohio Englisch und Vergleichende Religionswissenschaften mit dem festen Berufswunsch Pastor vor Augen. Doch schon in seiner Ausbildung zum Kaplan, brach John Green diese ab, nachdem er einige Zeit in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet hatte. Die Erlebnisse dort waren zu viel für ihn.
Stattdessen fing er an Rezensionen für eine Zeitschrift zu schreiben und an einem eigenen Roman zu arbeiten, der viele autobiografische Züge enthält, sich trotzdem von John Greens Leben abgrenzt und eigenständig besteht. 2005 erschien >Looking for Alaska<, zwei Jahre im deutschsprachigen Raum als > Eine wie Alaska< bekannt. Schon mit seinem Erstlingswerk erlangte er Kultstatus unter jungen Lesern und gehört in den USA zur Pflichtlektüre an vielen High Schools.
Neben seiner Schreibarbeit betreibt John seit 2007 mit seinem Bruder Hank einen Youtubekanal, der sich nicht nur bei seinen treuesten Lesern großer Beliebtheit erfreut. Mittlerweile gehört er zu den 100 meistgesehenen Kanälen auf Youtube, da er so humorvoll und sehenswert ist, wie ein Buch des Meisters höchstpersönlich.
Das sein Welterfolg > Das Schicksal ist ein mieser Verräter< hoch gelobt und verfilmt worden ist und > Margos Spuren< auch in den Startlöchern steht, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden.




ACHTUNG!
Die folgende Zusammenfassung enthält Spoiler!
Ich möchte hier niemandem die Leselust verderben, indem ich was vorweg nehme.

> Eine wie Alaska< ist nicht nur John Greens erstes veröffentlichtes Buch, es ist wohl auch das mit den meisten autobiografischen Zügen. Die Hauptperson Miles Halter ähnelnd ihm nicht nur äußerlich, auch Green war in seiner Jugend keiner von den „coolen“ Kids. John Green lässt seine Erfahrungen als Teenager, der an ein Internat wechselt, um dort seine neue Identität und das „ große Vielleicht“ zu finden, mit einfließen und schafft so eine glaubwürdige Handlung mit natürlichen Charakteren.
Miles Halters Lieblingsbeschäftigung ist das Lesen von Biografien verstorbener Persönlichkeiten um so ihre letzten Worte zu erfassen. Dieses Talent bringt ihm schon beim Einzug in sein neues Zimmer auf dem Campusgelände des Internats Culver Creek seinen ersten neuen Freund ein – seinen Mitbewohner Chip Martin, der nur der Colonel genannt wird. Sogleich hat er selbst auch schon einen Spitznamen ( Pummel), mit dem er auch einem Mädchen vorgestellt wird, das sein gesamtes Leben verändern soll.

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Alaska der personifizierte Traum aller männlichen Schüler in Culver Creek und außerhalb. Sie ist schlau, witzig und ( was nicht zu verachten ist) verdammt sexy. Gegen sie spricht nur, dass sie sehr launisch und impulsiv handelt und einen festen Freund hat. Dennoch kommt es wie es in jedem guten Teeniebuch kommen muss. Miles verliebt sich unsterblich in Alaska.
Zusammen mit Takumi und Lara genießen die drei ihre Schulzeit in vollen Zügen. Streiche werden geplant und durchgeführt, heimlich Zigaretten geraucht und dabei unzählige letzte Worte zitiert.

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 Bis zu dem einen Januartag, an dem Alaska urplötzlich völlig aufgelöst und betrunken aufbricht und auf dem Highway in einen Polizeiwagen rast. Ob es ein tragischer Unfall oder Selbstmord und inwiefern Miles und Chip mitschuldig an Alaskas Tod sind, kann auch nach wochenlanger Recherche der beiden Jungen nicht genau gesagt werden. Aber darin liegt auch der entscheidene Funke, der > Eine wie Alaska< zu dem wundervollen Buch macht, das es ist.
Selbst John Green sagt, dass er nicht weiß, was genau mit Alaska passiert ist und hat die Auflösung für sich selbst bei der Arbeit am Buch bewusst ausgelassen, damit sowohl er als auch die Leserschaft den Tod selbst bewerten kann. Auch gestaltet er seine Figuren mit gewissen Makeln ohne darüber zu urteilen. Damit wird den meist jugendlichen Lesern klar, dass Menschen so facettenreich sind wie ein Regenbogen und man sie trotz all ihren Fehlern und Macken lieben oder einfach wertschätzen kann.
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Zudem bindet er in seine Werke oft philosophische Ansichten und Fachwissen. So lernt Miles letzte Worte und Chip alle Länder mit Hauptstäde. John Green beweist somit, dass es überhaupt nicht uncool ist, wenn man einen höheren IQ als eine Scheibe Toastbrot anstrebt.
So wird anhand von detailreichen Charakteren, eine Prise Philosophie und viel realistischem jugendlichen Verhalten die recht voraussehbare Handlung aus dem Klischeetümpel gezogen und wird so individuell wie realistisch. > Eine wie Alaska< besitzt einen ungekünstelten Charme, lässt in die Gefühlswelt von Teenagern einblicken und nimmt sich ihrer Probleme, Ängste und Hoffnungen einfühlsam an. Ein fantastisches Buch von einem fantastischen John Green.

liebst
Elli♥