Donnerstag, 30. April 2015

Miss April: Hildegard von Bingen

Hallihallo,

Die Stellung der Frau ist seit Jahrtausenden, vor allem für die Männlichkeit ein sehr umstrittenes Thema. Insbesondere die alte Geschichte, dass Eva aus Adams Rippe geschaffen wurde, führt zu der irrigen Überzeugung, dass das weibliche Geschlecht minderwertiger ist. Eine Frau die sich schon Jahrhunderte vor Alice Schwarzer für die Gleichstellung von Mann und Frau eingesetzt hat, war die Nonne Hildegard von Binnen, die schon im 12. Jahrhundert schrieb: „ Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann genannt werden, wie ohne den Mann die Frau nicht Frau.“

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Geboren wurde diese schlaue Frau im Sommer 1098. Ein genaues Datum lässt sich feststellen, jedoch, dass Hildegard die jüngste von zehn Geschwistern war. Ihre Eltern entstammten einer alten, angesehenen Adelsfamilie, sodass Hildegard schon früh gefördert werden konnte. 

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Schon mit drei Jahren hatte das zarte, zeitlebens kränkliche Mädchen ihre erste Vision. Sie erhielt Nachrichten von Gott höchstpersönlich und konnte schon zwei Jahre später Visionen voraussagen, die sich tatsächlich bewahrheiteten. Im Mittelalter war diese Fähigkeit schützenswert, sodass ihre Eltern beschlossen, Hildegard schon im Alter von 8 Jahren ins Kloster zu schicken. Dort erlangte sie einen umfassenden Wissensschatz, entdeckte ihre Liebe für Musik und Kräuter und schrieb nach einer weiteren Vision im Alter von 14 alle weiteren auf und sammelte sie so. Ihre gesammelten Visionen wurden als Buch veröffentlicht, von dem sich der Klerus begeistert zeigte. Papst Eugen III erkannte ihr Werk an, segnete ihre Fähigkeit und hielt sich zum Weitermachen an. Insgesamt veröffentlichte Hildegard von Bingen drei Bücher.
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Mittlerweile war sie Äbtissin ihres Benediktinerklosters und ließ aus Platzgründe mehrere weitere Klöster erbauen. Auch machte sie sich von 1155-1170 zu mehreren Predigtreisen auf und predigte ohne Erlaubnis auf Marktplätzen. Für die damalige Zeit ein großer Fauxpas, der missgünstig betrachtet wurde, war es Frauen doch verboten auf diese Art sich auszudrücken. Sie kritisierte auch Staat und Kirche und zog so auch den Zorn einiger auf sich. Dennoch ließ sie sich nicht den Mund verbieten, sprach sie doch die Worte Gottes.
Am 17. September 1179 starb die eifrige Nonne im unfassbaren Alter von 81. Bis zum Schluss empfing sie Visionen, die in ihren Augen als Preis ihrer Gesundheit schadeten. Am 10. Mai 2012 wurde sie heilig gesprochen und zur Kirchenlehrerin erhoben.

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Auch wenn sie eine scheinbar zarte, kränkliche Frau war, war ihre Glaube und ihr Hunger nach Wissen stärker und macht sie zu einer bemerkenswertesten Frauen unserer Geschichte. Sie war Autorin, Dichterin, Komponistin, Naturforscherin und die wohl erste Ärztin. Auch wenn sie sehr gläubig und in ihrem Stand auch jungfräulich war, interessierte sie sich doch sehr für den Menschen in allen Facetten. Ihre Kräutersammlung mit genauen Verwendungszwecken und Auswirkungen gilt als Basis für die heutige Naturheilkunde. Auch wird ihr zugesprochen, dass sie die erste war, die den Ablauf und die überwältigenden Gefühle und Empfindungen des weiblichen Orgasmus analysierte und niederschrieb. Auch wenn sie wohl selbst nie einen hatte. 
Hildegard von Bingen war ein vollkommenes Allroundgenie, ohne deren Mut und Weisheit wir heute wohl in vielen Bereichen weniger erleuchtet wären.

liebst
Elli♥

Dienstag, 28. April 2015

Mottowoche!!1!: Circus Abigalli!

Hallihallo,

Am Donnerstag war dann also der Tag auf den so viele Schüler unseres Jahrgangs hingearbeitet haben. Der letzte Schultag. Das Ende eines Schullebens und Lebensabschnittes. Dieses Ende wird traditionell gebührend und krachend gefeiert. 

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Zwar wollte die Schulleitung unsere Tradition durch Verbot von Wasserspritzpistolen und Alkohol einschneiden, am Tag X erschienen aber eigentlich alle Schüler mit einem wasserspritzenden Schießeisen und einige unter uns waren sehr angeheitert.
Ich persönlich stand um kurz vor 5 (morgens) auf und machte mich hundemüde aber voller Vorfreude fertig für den Tag. Unser Abimotto war > Circus Abigalli<
Das Schulgebäude wurde uns sehr früh aufgeschlossen, um noch die letzten Kleinigkeiten abzuarbeiten und uns emotional auf die nächsten Stunden vorzubereiten. Uns kribbelte es wirklich unheimlich in den Abzugsfingern, als wir hörten, dass die ersten Schüler das Schulgelände betreten hatten. Sofort bezogen wir alle unsere Stellungen und tröteten so laut wir konnten, während wir Wasser auf die süßen kleinen Siebtklässler schossen. Es war einfach nur schön und wahrlich eine Entschädigung für die letzten Jahre.
Unser Programm war dann doch nicht ganz so schul-und schülerfeindlich und hat nicht uns sondern auch allen anderen Jahrgängen großen Spaß gemacht.
Wahrscheinlich könnte und müsste ich noch viel mehr von diesem Tag berichten, aber ich wüsste nicht was, da so viel auf einmal zu passieren schien und vieles auch Situationskomik ist.
Was mich sehr beeindruckt hat, war auch, viel schnell wir doch das Schulgebäude in seine alte Form zurück geputzt hatten, schließlich hatten wir unglaublich viele Streiche geplant und umgesetzt, aber mit vereinten Kräften schafften wir den Putzkram in nicht einmal einer Stunde. Zwar macht Aufräumen nie wirklich großen Spaß, aber wir Mädchen hatten endlich einmal die Möglichkeit, ohne schiefe Blicke und rote Wangen zu kassieren, die Jungsklos von innen zu besichtigen. Kein sonderlich schöner oder überraschender Eindruck.
Abschließend will ich sagen, dass es ein wirklich toller, unfassbarer, denkwürdiger Tag und Abgang war, an den man sich hoffentlich noch lange erinnern wird.








Bevor ich mich verabschiede, möchte ich noch die Gelegenheit nutzen, mich für die wunderbaren Bilder bei der wunderbaren Caroline zu bedanken. Sie hat die meisten von ihnen geschossen, alle bearbeitet und für jeden Tag Videos gedreht und geschnitten. Dieses Mädchen ist wahrlich ein Wunderkind und Meister ihres Fachs. Danke Caro ♥


liebst

Elli♥

Montag, 27. April 2015

Mottowoche!!1!: Schwarzweißer Maskenball

Hallihallo,

Ehrlich gesagt, bin ich doch sehr froh, dass ich mich nicht für Mottowochenkomitee eingeschrieben hatte, obwohl ich eigentlich große Lust dazu gehabt hätte. Schon allein wegen der Musikauswahl. Als mir dann aber die vielen kleinen Streitigkeiten gehört habe, die sich während der Sammlung und Auswahl der verschiedenen Mottos abgespielt haben, bin ich wirklich froh, den Stift nicht erhoben zu haben. Nicht, dass die Komiteeleute schlechte Arbeit geleistet haben, keineswegs. Ein paar Außenstehende, die aber auch mit keinem Motto zufrieden sein wollten waren wohl eher das Problem. Aber sei es drum.

Am Mittwoch hat sich besagtes Komitee dazu entschieden, zwei Mottos einfach zusammen zu legen, da wir mehr Mottos als Tage zu Verfügung hatten. So wurden die Mottos >Maskenball< und >Schwarzweiß< miteinander verschmolzen um möglichst viele Mottos auszukosten und alle Abiturienten glücklich zu machen. 

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Da ich ja am Dienstag zuvor krank im Bettchen lag, kann ich natürlich den Tag schlechter einschätzen, als die Kinderhelden, die kerngesund waren an diesem Tag. Ich fand aber, dass am Mittwoch irgendwie ein wenig die Luft raus war, was mir von vielen Seiten auch bestätigt wurde. Natürlich hat es auch großen Spaß gemacht, mit bunten Masken durchs Schulgebäude zu flanieren, aber es schien doch ein wenig, als hätte unser Jahrgang sein Pulver schon verschossen. Vielleicht lag es auch daran, dass wir die Turnhalle und das Schulhaus für unseren letzten Schultag vorbereiten mussten und das unheimlich viel Kraft und Nerven erfordert. Zwar macht schon die Vorstellung an die verdutzten Gesichter am nächsten Tag gute Laune, aber man sollte die nie die Größe einer Schule unterschätzen. Dennoch hat Caro mal wieder wunderschöne Fotos geschossen, die ich euch auch heute nicht vorenthalten werde.








liebst

Elise

Donnerstag, 23. April 2015

Mottowoche!!1!: Menschliches Versagen

Hallihallo,

Eigentlich wollte ich schon gestern voll fett ein weiteres Mal über unsere coole Mottowoche berichten und auch heute sollte das eigentlich der Fall sein, da unser Jahrgang heute seinen letzten Schultag und somit auch seine Mottoparty hatte. Jeden Tag sollte also ein Bericht hier erscheinen, um möglichst nah noch am Geschehen und den Emotionen zu sein und möglichst wenig zu vergessen.Leider habe ich dabei den Faktor Mensch unterschätzt.

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Es ist nun einmal so, dass wir neben unserer Mottowoche auch den normalen Schulalltag und die Prüfungsvorbereitungen  bewältigen müssen. Zudem bin ich gesundheitstechnisch noch nicht richtig wieder auf dem Damm ( also eigentlich gar nicht) und das macht die Lage nicht gerade einfacher. Die wundervollen Fotos die hier abgebildet werden, schießt und bearbeitet die liebliche Caro, die zurzeit auch ein wenig Schulstress gegenüber steht und sie auch Zeit zum Bearbeiten nehmen möchte und muss, damit die Fotos auch so überragend werden, wie sie nun einmal sind.
Lange Rede gar kein Sinn – ich will euch eigentlich nur informieren, dass die restlichen Mottotage von mir noch schriftlich festgehalten werden, ihr aber ein ganz kleines Bisschen darauf warten müsst, ich mir dafür aber noch mehr Mühe geben werde, um eure Erwartungen nicht zu enttäuschen. Bis dahin also!

liebst

Elli♥

Dienstag, 21. April 2015

Mottowoche!!1!: Kinderhelden

Hallihallo,

Ich habe mich so sehr auf dieses Motto gefreut und wollte so gerne daran teilnehmen. Lydi und ich haben sogar unsere Kostüme aufeinander abgestimmt.
Lydia wollte sich als raustimmiger Batman und ich als sein knuffiges Helferlein Robin verkleiden. Das wäre so verdammt cool geworden.
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Als ich heute früh dann aufgestanden bin, hatte ich so grausame Kopf – und Bauchschmerzen, dass ich mich nicht rühren konnte. Tags zuvor hatte ich Lydia und ein paar andere Mädels vorgewarnt, dass ich vielleicht nicht kommen kann, wegen meinem Schnupfen und dem leichten Ziepen im Köpfchen, aber ich habe die ganze Zeit gehofft, dass alles wieder besser wird und ich meinen Dienstag als Kinderheld genießen kann. Tja denkste!
Natürlich ärgere ich mich aber eigentlich bin ich nur traurig. Ich habe mich doch so sehr auf dieses Motto gefreut und alles war vorbereitet, aber ich muss natürlich auch daran denken, dass ich schon am Freitag meine Abiturprüfung in Englisch schreiben muss und ich dafür lieber wieder auf dem Damm bin, anstatt es noch zu verschlimmern.
Dennoch sind die Bilder wieder super geworden ( was es für mich noch schlimmer macht) und ich hab mich wieder so mollig wollig wie in meinen Kindertagen gefühlt, als ich mir die Bilder angeguckt und die verschiedenen Figuren identifiziert habe. Das hat mich so glücklich gemacht und mich auch zum Lachen gebracht. Da Lachen ja die beste Medizin sein soll, hoffe ich, dass ich über Nacht genesen und den Rest unserer Mottowoche überstehen werde.




liebst
Elli

Montag, 20. April 2015

Mottowoche!!1!: Zombies aus dem Irrenhaus

 Hallihallo,
Heute haben sich die meisten wohl so kostümiert um ihrem Gefühlen den Montag betreffend Ausdruck endlich verleihen zu können. Für viele fühlt sich montags an, als würden sie anstatt aus ihrem Bett aus einem Sarg oder einem anderen, versifften Loch klettern um sich dann zum Unterricht zu quälen. Unter anderem deshalb hat sich unser Abimottokomitee dafür entschieden, diesen Mottotag allen schaurigen Kreaturen, untoten Unholden und blutverschmierten Schulmädchen zu widmen.

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Da ich seit dem Schulwechsel ein Buskind bin, war ich zunächst ein wenig zögerlich meine Kostümwahl betreffend, da ich die Reaktionen der kleinen Omis, die nur mal in die Stadt zum Einkaufen fahren wollen, nicht wirklich einschätzen konnte. Außerdem wollte ich, dass mein Busfahrer mich auch einsteigen lässt und mich nicht kopfschüttelnd zurück lässt. Glücklicherweise durfte ich mitfahren, kassierte aber schon den ersten verwirrten Blick ( vom Busfahrer). Weitere sollten folgen – zwar nicht von unseren Lehrern ( die da wahrscheinlich echt schon dran gewöhnt sind nach all den Jahrgängen voller Spinnern), dafür aber auch von kleinen Omis.
Da wir unheimlich Glück mit dem Wetter und unseren Lehrern hatten, war der Tag unterrichtsmäßig eher unbedeutend. Nach vielem Betteln und noch mehr Gekreische und Fußtrampeln durften wir mit unserem Geschichtslehrer zum lokalen Eismann gehen und uns ein Eis holen. Für mich war das erste in diesem Jahr und es schmeckte einfach fantastisch.
Eher weniger fantastisch war der heutige Chemieunterricht. Unsere Lehrerin hatte die umwerfende Ideee, Stoffe chemisch einzufärben. Ich bin dafür extra zu dm gelatscht und habe unter den Argusaugen der Verkäuferinnen, einiger anderer Kundinnen und danach auch dem wachsamen Augen einiger Polizeibeamten ein Paar Kurzschaft-Socken gekauft, die ich mit Kira zusammen „orange“ einfärben wollte/sollte. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie extrem das Färbemittel gestunken hat und wie unspektakulär unsere Socken danach aussahen. Das war alles, aber kein orange!

Davon mal abgesehen, war der Tag und das Motto wieder der Hammer. Eigentlich haben sich alle so viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben und im Endeffekt entstand wiedereinmal ein so bunt gemischter, herrlich gruseliger irrer Haufen. 

nawww..... so  ein süßes Zombipärchen :3



Caro und ich haben die ganze Zeit überlegt, wo ich stecken könnte. Unsichtbar? Aufgefressen? Zu Staub zerfallen? Nein.. Es stellte sich heraus, dass ich just in dem Moment für kleine Monster war... -.-'


soundtrack of today: Michael Jackson – Thriller
( mit diesem Song hätte wohl wirklich niemand gerechnet.... wie überaus kreativ)


liebst

Elli♥

Sonntag, 19. April 2015

Wenn ein Außenseiter zur Fingerknarre greift

Hallihallo,

Iwan Rheon gehört wieder einmal zu dieser Sparte junger Nachwuchstalente, die so vielseitig wie sympathisch sind und irgendwie alles machen ohne den Zuschauer mit seiner ständigen Präsenz zu langweilen – was auch daran liegen könnte, dass der bislang noch 29jährige nur Sänger und Schauspieler in einem ist und nicht auch Schmuckdesign und Töpferei mit einer seltenen tibetischen Lehmsorte betreibt.

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Geboren wurde Iwan Rheon am 13. Mai 1985 in Carmathen im wunderschönen Wales. Wahrscheinlich „leidet“ Iwan am Thomas-Broder-Sangster-Syndrom da man ihm seine fast 30 Jährchen überhaupt nicht ansieht.
Seine Familie zog in die walisische Hauptstadt Cardiff als Iwan fünf Jahre alt war, wo er bis zu seinem 17. Lebensjahr die weiterführende Jungen-und Mädchenschule mit dem herzerwärmenden und zungenbrechenden Namen Ysgol Gyfun Gymraeg Glantaf. Danach zog es Iwan zur Schauspielerei und glücklicherweise wurde er auch früh während eines Kulturfestes entdeckt, sodass er in seiner Überzeugung bestätigt und nahm kurz darauf seine erste Rolle in einer walisischen Soap an. Seine Rolle als Macsen White legte er aber nach nur einem Jahr nieder, um an der LAMDA zu studieren. Seitdem geht es mit seiner Karriere steil bergauf.
2009 – 2011 war er Teil des Hauptcasts der wunderbar skurrilen Serie Misfits und ist seit 2013 eine der beliebtesten Figuren des bombastischen Serienepos Game of Thrones ( worüber euch Mara wohl mehr erzählen könnte, da ich wohl mit als Einzige diese Serie noch nie geguckt habe.).

Aber erst einmal genug von Iwans Schauspielkarriere. Nebenher baut sich der smarte Waliser nämlich ein Standbein als Sänger auf. Schon mit 15 war er der Leadsänger einer eher weniger erfolgreichen Punkband, jedoch gab er die Musik fürs Erste auf und konzentrierte sich mehr auf die Schauspielerei. Als dann der Erfolg kam, dachte er sich wohl : „ Hey da war doch noch was!“ und fing dann wieder an, eigene Texte zu schreiben und Saiten auf der Gitarre zu zupfen. Mittlerweile hat er schon sein viertes Album veröffentlicht und begeistert so seine Fans aufs Neue, von denen manche nicht einmal wussten, was für eine tolle Singstimme der sonst so brutale Schauspieler doch hat.
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Als Jugendlicher sang Iwan in einer Punkband, gab sie aber zugunsten seiner Schauspielkarriere auf. 2011 erschien sein erstes Album und auch in diesem Jahr erschien eins. Aus dem dritten, 2013 veröffentlichten Album stammt die gar nicht mehr so punkige, dafür aber liebliche Song >Bang! Bang!<. Das dazugehörige Musikvideo zu >Bang! Bang!<  zeigt zunächst eine sehr klischeehafte Szenerie. Junge trifft Mädchen in Club und verliebt sich. Was danach folgt ist vielleicht nicht so nullachtfünfzehn, da sich die Beiden à la Bonnie und Clyde mit Fingerpistolen Platz schaffen und dabei andere Besucher in Glitzerstaub verwandeln. Nett.












Iwan Rheon hat es raus, Gewalt mit seinem schnuckeligen 
"der – schüchterne – Junge – von – nebenan – Charme" zu verbinden wodurch 
> Bang! Bang!< unaufgeregt zeigt, was passiert, wenn man mit seinen Fingern eine Pistole formt, um sein Herzblatt zu beeindrucken ( oder was auch immer das zu bedeuten hat).

Der GEMA ist das Musikvideo wahrscheinlich viel
zu brutal, deshalb hier Iwan live!
( und als auf Vimeo >klick<)




liebst
Elli

Samstag, 18. April 2015

Die Zeitkranken aus Landau

Hallihallo,

Wenn es um weltweiten Export geht, gehört Deutschland in jeder Branche zu den Spitzenreitern. Am beliebtesten sind dabei ja ganz klar Autos aber auch sonst haben wir wirtschaftlich gesehen einen ganz guten Ruf auf dem blauen Planeten. Was wiederum nicht so ganz klappen will ist der Vormarsch deutscher Musiker im Ausland. Deutsch wird als grobschlächtig empfunden und auch wenn Gruppen mühselig sich einen englischen Akzent antrainieren wollen, werden sie meist nur belächelt. Nicht dass unsere Muttersprache nicht interessant ist oder gar verhasst, viele Gruppen nutzen sogar die deutsche Härte in ihren Songtexten oder sogar in ihren Bandnamen wie beispielsweise Franz Ferdinand.
Dennoch fällt es deutschen Musikern und Gruppen meistens sehr schwer auch international Fuß zu fassen. Seit Nena sind nicht mehr allzu viele Luftballons in den Musikhimmel geflogen, weshalb ist es umso erfreulicher, dass eine Band zurzeit die Londoner Clubszene aufmischt und sich in die Herzen der Briten spielt, während sie hier in Deutschland doch noch recht unbekannt sind.

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2009 im beschaulichen Landau wurde die Band Sizarr von den Schülern Fabian Altstötter, Philipp Hülsenbeck und Marc Übel gegründet und sofort ist klar, dass die drei Jungs the next big thing werden. Noch im selben Jahr werden sie als Act fürs Melt-Festival gebucht,ohne dass sie einen Plattenvertrag hatten, den sie daraufhin von Sony bekamen und veröffentlichten im September ihr erstes Album Psycho Boy Happy. Danach gings erstmal auf Tour, sowohl als Hauptact als auch im Vorprogramm für Woodkid und Vampire Weekend.
Nach und nach erspielen sich die drei Jungs die Herzen der deutschen Festivalgänger und werden auf der Spitze ihres Erfolgs sogar im britischen Guardian erwähnt und ihr Song >Fake Foxes< 2013 zum Song des Monats Januar gekührt.
Mittlerweile haben sich die Mitglieder der Band Sizarr sogar eigene Künstlernamen gegeben. Sänger Fabian heißt auch Deaf Sty, Gitarrist Philipp nennt sich P Monaee und Drummer Marc ist auch als Gora Sou bekannt. Abgehoben sind die drei wegen ihrer Pseudonyme nicht, geben sie doch selbst an, dass sowohl der Bandname als auch ihre Künstlernamen keine großartige Bedeutung inne haben.
Dieses Jahr am wundervollsten Tag überhaupt ( dem 27. Februar :D)
 kam ihres neues und zweites Album Nuture in die Plattenläden und besonders der Song >Timesick< wird in London gehypt, sodass Sizarr mal wieder die dortige Clubszene unsicher machen wird und zeigt, dass Deutschland nicht nur Autos exportieren sondern auch fantastische internationale Künstler hervorbringen kann.


Das Musikvideo zu > Timesick< erinnert auf den allerersten Blick doch verdächtig an den frühjährlichen Hausputz, wo man mal wieder alles ausmistet, was so an ungeliebten Weihnachtsgeschenken und sonstigem Unrat angefallen ist. Im Video werden zwar keine Fenster geputzt, das Thema Reinigung spielt nichtsdestotrotz eine wichtige Rolle. Eine Horde Anhänger einer Sekte ( die wohl viel Wert auf schicke Tiaras legt) versammelt sich zum rituellen Reinigungsakt. Räucherstäbchen werden gewedelt, Ohrenkerzen entzündet und Nasen gespült. Der Ritus endet mit einem vergeisterten Tanz vor der grellen Solariumlampe. Zwar kann man den Sinn dahinter nur erahnen, unterhalten wird man aber allemal. 













> Timesick< ist wirklich ein großartiger Song der Band Sizarr, der sie hoffentlich in Deutschland bekannter machen wird und ihren guten Ruf in Großbritannien allemal gerecht wird.


liebst

Elli