Dienstag, 31. März 2015

Miss März: Bertha Benz

Hallihallo,

Seit Jahrzehnten hält sich in der Gesellschaft ein Vorurteil, dass besonders gerne von der männlichen Mitbürgern genutzt wird, um auf Kosten des weiblichen Geschlechts, schlechte Witze zu reißen und Sprüche im Anglerverein zu klopfen. Dabei sind Frauen genauso gut und in manchen Situationen sogar besser als die männlichen Autofahrer, da sie im Straßenverkehr rücksichtsvoller und stressresistenter sind.
Zudem war die erste Person, die ein Kraftfahrzeug über eine lange Strecke bewegt hat eine Frau. Was der Anglerverein wohl dazu sagt?


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Cäcilie Bertha Ringer kommt am 3. Mai 1849 in Pforzheim als Tochter eines Zimmermeisters zur Welt. Mit 22 beschließt sie kurzerhand, sich ihre Mitgift früher auszahlen zu lassen um ihren Verlobten zu unterstützen. Ein Jahr darauf, am 20. Juli 1872 heiratet sie den Mann, den sie unterstützt hat, sein Unternehmen weiterführen zu können. Bertha glaubt an ihren Mann Carl Benz und seine Idee von einem Automobil.
Durch das zusätzliche Geld konnte Carl Benz weitertüfteln und entwickelte im August 1888 den dreirädrigen Benz-Patent-Motorwagen Nummer 3, der jedoch nicht wirklich beim zahlenden Publikum ankam, auch aus dem Grund, da noch nie getestet wurde, ob die pferdelose Kutsche auch für längere Strecken geeignet wäre. Testen konnte und durfte Benz das aber nicht, da ihm von der örtlichen Polizei strenge Auflagen erteilt wurden was sein Automobil betraf und er es nur an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten auf kurzen Strecken fahren durfte.

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Dennoch besaß Carl Benz feinen Führerschein – den ersten überhaupt.
Bertha Benz besaß keinen Führerschein, war aber vom Automobil fast noch mehr als ihr Mann begeistert und wollte ihn unbedingt fahren. Auch ihre Söhne Eugen und Richard (13 und 15 Jahre alt), waren von der Idee angefixt und so schmiedeten die drei hinter dem Rücken ihres ahnungslosen Vaters einen Plan.

An einem Morgen im August startete Bertha Benz mit ihren Söhnen den Wagen und verließ den heimischen Hof auf dem Weg von Mannheim nach Pforzheim. Carl Benz schlief zu dieser Zeit noch und erwachte erst, als die drei verschwunden waren.
Die Fahrt verlief für eine neue Erfindung relativ reibungslos, obwohl ölverschmierte Hände und unzählige Stopps mehr der Normalfall als eine Ausnahme waren. Aus späteren Interviews mit Bertha Benz ist erkennbar, dass sie nicht nur eine patente Autofahrerin sondern auch eine geschickte Bastlerin war, da sie die meisten Reparaturen selbst machte und zwar mit den Waffen einer Frau. Als einmal die Benzinleitung verstopft greift Bertha zur Hutnadel, als die Zündung entzwei springt entledigt sie sich ihres Strumpfbands um das Teil zu flicken.
Nur ein einziges Mal müssen Bertha und ihre Söhne tanken. Den Treibstoff Ligroin erstehen sie in einer Apotheke in Wiesloch, nachdem sie zuvor ihr Automobil Kilometer eben dorthin geschoben hatten. Der Apotheker, der zudem nun auch der erste Tankwart überhaupt ist, zeigt sich begeistert von der mutigen Frau und überlässt ihr seinen ganzen Vorrat an Ligroin, das in dieser Zeit auch als Putzmittel verwendet wurde.

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Nicht alle zeigen sich jedoch vom Automobil und seinen Fahrern begeistert. Viele Witze werden gerissen und insbesondere die Bauern zeigen sich abgeneigt. Als Hexenkarren und Satansgefährt wird die Erfindung Carl Benz' zunächst beschimpft, es fliegen sogar Steine und zischten die Peitschen nach ihnen, wenn sie übers Land fuhren. Dennoch war die kleine Reisegruppe von ihren Ziel Pforzheim nicht abzubringen, da Bertha dort unbedingt ihre Mutter besuchen wollte.
Endgültig am Ziel angelangt, waren die drei Abenteurer ölverschmiert, verschwitzt und staubbedeckt und zudem stellte sich heraus, dass Berthas Mutter vereist war und die Leistung ihrer Tochter und Enkel gar nicht beglückwünschen konnte. Das übernahmen dafür andere Verwandte, für die vom Sohn Richard extra ein kleiner Fahrdienst eingerichtet wurde, da jeder mit dem Automobil eine kleine Runde drehen wollte. Bertha hingegen telegraphierte umgehend eine Nachricht an ihren ahnungslosen Mann Carl. Sie fand wohl kaum Worte vor Stolz, da ihre Nachricht nur lautete: „ Glücklich in Pforzheim angekommen.“
Drei Tage blieben Bertha, Eugen und Richard in Pforzheim, bevor sie ihren Rücktritt nach Hause antraten. Zuhause war Vater Carl wenig vom Komplott der Familienmitglieder begeistert und konnte den Schrecken erst nach und nach verdauen, auch wenn er nach eigenen Angaben eine heimlichen Stolz verspürt hatte. 
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Seine Frau hatte bewiesen, dass seine Erfindung auch für längere Strecken geeignet war und diese Erkenntnis schuf die Grundlage für seinen Erfolg, an den Bertha seit jeher geglaubt hatte.

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An ihrem 95. Geburtstag wurde der mutigen Frau zur Ehrenbürgerin der Technischen Hochschule Karlsruhe ernannt und verstarb glücklich zwei Tage später in Ladenburg, dem Sitz des Unternehmens C. Benz Söhne.

liebst
Elli

Samstag, 28. März 2015

Schauergeschichten für den Kühlschrank

Hallihallo,

Früher hatte ich große Angst vor der Dunkelheit. Sobald meine Mama das Licht in meinem Schlafzimmer ausknipste und ich allein in mein Bettchen lag, klammerte ich mich an meinen Teddy und schaute schüchtern über den Deckenrand um in all dem düsteren Schwarz meines Kinderzimmers irgendetwas Vertrautes auszumachen. Zuvor hatte ich meine Decke wie einen Kokon um meinen kleinen Körper gewickelt, um ja keine Angriffsfläche für Monster zu bieten. Was hatte ich doch für ein Glück, dass ich mir mit einem großen Bruder ein Zimmer teilte und ich so die Gewissheit hatte, dass ich nicht allein war und er mich vor den Monstern beschützen würde.
Heute weiß ich natürlich, dass unter meinem Bett nur kleine Staubflöckchen und bei Bedarf mein Kater Gunvald liegen, aber mit 4 Jahren vermutete ich in den dunklen Ecke die grausigsten Gestalten, die allesamt nach meinem Leben trachteten. Wieso sie da waren und wieso sie genau mich verspeisen wollten, konnte ich mir nicht erklären, aber das war auch nicht von Belang. Auch hätte ich nie damit gerechnet, dass es Menschen gibt, die für Nachschub an der Monsterfront sorgen und ihre abstrusen, unheimlichen Ideen auch noch auf stinknormalen Post-Its festhalten.

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Genau das macht nämlich John Kenn Mortensen
Der 37jährige Däne schreibt tagsüber Texte für Kindersendungen und führt auch Regie. In seiner Freizeit gibt er sich dann jedoch nicht unbedingt kindgerechten Gedanken hin und zeichnet unglaublich düster kleine morbide Gruselgeschichten auf gelbe Zettelchen, die man sich normalerweise an den Kühlschrank klebt. Diese Leidenschaft erschuft bereits hunderte klebrige Traumata, die irgendwie nur Kindern zu passieren scheinen. Sucht Herr Mortensen etwa seinen Ausgleich zum Kinderfernsehgeschäft? Möglich wäre es zumindest.
Dennoch haben die vernebelten Post-Its eine unheimliche Anziehungskraft und erstaunen so sehr wie sie erschrecken, einige sind sogar schaurig schön. Ich finde sie jedenfalls klasse obwohl ich jetzt wieder mit Teddy zu Bett gehe und zuvor mein Zimmer auf Monster überprüfe.





















liebst
Elli


Freitag, 27. März 2015

Für Rike ♥

Hallihallo,

Vielleicht ist es euch schon aufgefallen, vielleicht auch nicht, aber manchmal hat man Freunde, mit denen man sich über Dinge unterhalten kann, über die man sich mit 99% des übrigen Freundeskreises leider nicht kann. Das ist keinesfalls negativ zu verstehen und natürlich kann man mit dieser Person auch andere Themen zum Schnattern finden, aber irgendwie ist es doch wirklich so. Am ehesten könnte man diese Freunde vielleicht als Spezialfreunde bezeichnen, weil man ja auf ein Thema spezialisiert ist, das nie verwässert oder austrocknet. Für mich ist so eine Spezialfreundin die wunderbare Rike und unser Herzensthema ist der Junge der überlebte Harry Potter!

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Nachdem ich die letzten Sommerferien damit verbracht habe, alle sieben Bände erneut durchzulesen und danach meinen verschollenen Zulassungsbrief für Hogwarts zu suchen wurde meine Liebe für die Romanreihe von Mrs Rowling entfacht wie der Feuerkelch. Als ich dann aufgeregt Rike von kleinen Einzelheiten, die ich zwischen den Zeilen entdeckt hatte, berichten wollte, lächelte sie nur müde und gab mir zu verstehen, dass ich noch weit entfernt vom Superfan war.

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Genau dafür liebe ich Rike. Sie weiß wirklich alles über Harry Potter und besitzt auch alles Erdenkliche davon. Als ich erfuhr, dass es in Köln eine Ausstellung gibt, hatte Rike bereits die Zugtickets gekauft und die Köfferchen gepackt. Als kleinen Trost hat sie mir die drei Zusatzbücher und das Legospiel ausgeliehen. Dieses Mädchen ist wirklich unglaublich magisch und es ist schön mit ihr befreundet zu sein.
Deswegen habe ich mir den Song rausgesucht, den ich mit meiner zauberhaften Kindheit und Rike verbinde und der mir immer in den Ohren leise klingt, wenn ich sie sehe. 
Hedwig's Theme war zunächst nur für den Stein der Weisen gedacht, berührte aber so viele Herzen, dass er immer wieder genutzt wurde und so zu einem der beliebtesten Filmsongs überhaupt wurde - zu recht!

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Lasst uns also in Kindheitserinnerungen schwelgen und uns daran erinnern, dass es immer einen Platz für uns gibt, an den wir fliehen können, wenn uns die Muggel zu sehr nerven und uns die Schokofrösche ausgegangen sind. Ich weiß wen ich im fliegenden Auto als Beifahrerin hätte - Mrs Rike Malfoy.♥


liebst
Elli

Samstag, 21. März 2015

Blaubeertautropfen für die Haut

Hallihallo,

Dieser Post wird wohl endgültig der letzte sein, dem ich im Monat März mit der Schwärmerei für treaclemoon widme. Lange genug habt ihr nun gelesen, wie toll ich doch die Produktvielfalt der britischen Marke finde und auch ich erkenne, dass es langsam reicht. Deswegen kommt hier noch ein letztes Beispiel für die duftigen Produkte von treaclemoon.

Kostenpunkt: 2,95€
Ich habe wirklich lange gespannt auf diesen kleinen Schatz gewartet und bin oft durch dm gestrolcht, um dann immer wieder festzustellen, dass das Körperspray restlos ausverkauft war. Der Nachschub schien nicht sicher, weshalb ich mich dann auch sehr gefreut habe, als ich das Körperspray dann letztendlich doch entdeckt und gekauft habe. Es gibt zwei Varianten, wobei ich mich für >sweet blueberry memories< entschieden habe. Der Duft ist wirklich außerordentlich beerig und regelrecht schmackhaft. So wollte mir Lydia erneut in den Arm beißen, obwohl ich nur im Sinn hatte ihr den Duft vorzuführen und nicht Opfer von Kannibalismus zu werden. Verübeln kann ich es ihr aber nicht.
Man fragt sich jetzt, wo genau die Vorteile eines Körpersprays liegen, da es ja so unzählig viele Produkte mit Duftzusatz gibt und der Badschrank im besten Fall ja auch nicht überquellen soll. Für mich ist ein Körperspray eine Art Mischung aus Körperlotion und Deodorant. Es hat zwar keine antitranspirante Wirkung wie ein Deo, ist aber ähnlich leicht durch eine Pumpdüse anzuwenden und hat sogar einen intensiveren und länger anhaltenden Duft, als ein Deo. Auch pflegt es wie eine Körperlotion, zieht aber schneller ein und ist ergiebiger. So wird das >sweet blueberry memories<-Körperspray von treaclemoon zum idealen Frischekick für zwischendurch und eines meiner Lieblingsprodukte.

liebst
Elli


Dienstag, 17. März 2015

Wenn Magie und Wirklichkeit miteinander verschmelzen.

Hallihallo,

Seit früher Kindheit kennen wir schon Bilder, die sich mit unseren Augen einen Scherz erlauben wollen. Wir haben uns aber nicht auf die Schippe nehmen lassen und erkannten schnell, dass man sowohl eine Vase und ein Paar sehen kann und dass eine Frau sogleich jung und alt auf ein und demselben Bild sein kann. Es gibt aber ein paar ganz ausgebuffte Illusionisten, die noch ausgeklügelter Vorgehen als der Karikaturist, der einmal Sigmund Freud und seinen innersten Trieb erscheinen ließ und unsere Gehirne von Fantasie und gleichzeitiger Irritation völlig eingenommen zurück lassen und wiedereinmal beweisen, dass unser Leben doch etwas mit reiner Magie zu tun haben muss.

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Im Jahre 1959 kam der kanadische Künstler Rob Gonsalves in Toronto zur Welt. Er selbst fasst seine Kindheit in zwei Worten zusammen: Tagträumen und Malen. Schon als kleiner Junge wird sein Interesse für Kunst durch bunte Reklamebilder geweckt. Mit 12 Jahren weiß Rob, dass er Architekt werden möchte und studiert zunehmend die Struktur von Gebäuden und wie man sie auf Bildern darstellen kann. Besonderen Wert legt er dabei auf die Perspektive, die später seinen Erfolg ausmachen wird. Später arbeitet er als Architekt und Bühnenbildner, bevor er sich seiner wahren Leidenschaft, der Kunst voll und ganz hingibt.
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Mittlerweile hat Rob schon 70 Bilder fertig gestellt und er hat keinen Grund aufzuhören. Jedes Jahr schafft er es, weitere 4 Bilder aus seinen grauen Zellen auf die Leinwand zu befördern und dass, obwohl er sehr akribisch arbeitet, um den gewünschten, faszinierenden Effekt seiner Motive zu erzielen.
Als einer der Größen des Magischen Realismus spielt er mit Perspektiven und so auch mit unserem Blick auf die Welt. Seine Bilder beweisen, dass es sich doch immer wieder lohnt einfach die Perspektive zu wechseln, um die Ecke zu denken und sich auf die alltägliche, skurrile Magie einzulassen. Nicht zuletzt lautet ein Zitat von Rob Gonsalves:


    Ich glaube, dass es im Leben echte Magie gibt. Manchmal hängt es vom eigenen Blickwinkel ab, ob man sie erkennt. Kunst zu schaffen ist für mich die Suche nach diesem Blickwinkel, wo Magie und Wunder des Lebens nicht mehr als Illusion erscheinen, sondern als grundlegende, oft verborgene Wahrheit."

So versteckt er unzählige eigenständige Geschichten in seinen Bildern und lässt sie miteinander verschwimmen, um uns die Augen für die Schönheit des Alltags und dem gleichzeitigen Ausbruch aus der Tristesse zu öffnen. Da diese optischen Illusionen allesamt so unglaublich wie unverständlich hinreißend sind, folgen hier nun ein kleine Auswahl seiner Werke.  Also Augen auf, Magie an und Logik aus!



























Danke Rob Gonsalves, dass du uns immer wieder zeigst, dass wir doch nichts von unserer Umwelt verstehen.
liebst
Elli