Samstag, 10. Januar 2015

Guck mal ein Hase!

Hallihallo,

Googelt (oder nutzt eine andere bekannte Suchmaschine zur Informationsbeschaffung) man den Musiker Ceri Frost, so erhält man, neben ein paar Songs, genau nichts Genaues, nur eine kleine Website und vereinzelt Kurzbiografien, die alle haargenau den selben Inhalt wiedergeben und dadurch so viel über Ceri Frost verraten wie es ein Sandkorn in der Wüste Gobi über den Atlantischen Ozean kann.
twitter
Man sucht also bislang recht vergeblich die Nadel im Wikipediahaufen, denn so sehr einige populäre Acts sich der Internetcommunity entblößen, so zugeknöpft hält sich Ceri Frost mit seinem Internetauftritt. Selbst sein stark verpixeltes Profilbild bei Twitter enthält nur wenig nützliche Anhaltspunkte.

Bekannt ist nur, dass der Herr in London geboren, aber in West Wales großgezogen wurde und dann in Birmingham Komposition studiert hat und jetzt eben diesen Beruf in Cardiff ausübt. Zusätzlich produziert er Musik und tüfftelt auch gerne selbst an so manchen Musikstückchen. Dabei ist sein Stil so unfassbar wie er selbst, mischt er doch nach eigener Aussage den Pop der 60er, Folk und Electronica mit klassischer Musik des 20ten Jahrhunderts. Wie sich das anhören soll? Gar nicht mal so übel.

Ich persönlich stehe ja total auf Animationsvideo. Sie verdeutlichen in meinen Augen einfach Kreativität und Handwerkskunst in Reinform. Videos mit fleischlichen Menschen haben auch ihren Reiz, keine Frage, aber kleine Strichmännchen machen einfach mehr Arbeit und erfordern nochmal eine Extraportion Hirnschmalz. Das Ceri Frost diesen Zuschlag an Hirnwindungen besitzt, wird besonders im Musikvideo zu > Dead All Along< deutlich.
Die Story ist einfach erzählt und erinnert stark an eine Geschichte, die sich ein Mann einmal auf einer Bootstour für kleine Kinder ausgedacht hat. Die Rede ist hierbei von Lewis Carroll mit seinem unsterblichen Werk für Liebhaber des Abstrusen und/oder Junkies auf einem Trip.
Diesmal gerät aber ein kleiner Junge in die einnehmenden Fänge eines Hasen, der ihn in eine Höhle lockt, wo die merkwürdigsten Kreaturen schon auf ihn warten um ihn zu einem Spiel einzuladen. Eigentlich möchte der Junge wieder zurück zu seinen Eltern auf den englischen Landsitz, aber ein, an den Herrn Luzifer angelehntes, lächelndes Wesen überredet unseren jungen Helden, doch noch weiter Glühwürmchen zu fangen. Die Zeit vergeht dabei tödlich schnell.








Das Musikvideo zu > Dead All Along< verbindet zwei Dinge, die ich seit meiner Kindheit liebe und deswegen feiere ich es so. Animationen und der englische Landadel aus der guten, alten Zeit, in der Frauen noch einschnürrende Korsetts trugen und Männer mit Schnurrbart keine Hipter waren. Ich könnte mir das Video stundenlang ansehen, aber wahrscheinlich würde ich dann auch wie unser kleiner Glühwürmchenjäger enden. Also merkt euch liebe Kinder: Rennt nie einem Hasen hinterher!


liebst
Elli 

2 Kommentare:

  1. Du meine Güte, das ist cool und furchtbar morbide. Ich mag die Musik und das ist wirklich wunderbar gemacht, aber happy family mit Totenköpfen ist ja auch mal was ganz Neues... Trotzdem, das sieht fabelhaft aus, auf alle Fälle viiiel besser als die ganzen neuen Videos, die nur aus Getanze und Slow Motion bestehen. Merken die gar nicht, dass die alle gleich sind?

    Alles Liebe und bis morgen,
    Mara

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    1. Ich liebe dieses Video einfach, obwohl mich das Ende doch schlichtweg verwirrt und verunsichert. Ob mir das auch passiert wäre, wenn ich mit Paul beim kindlichen Spielen einem Hasen nachgejagt wäre? Oder passiert das nur kleinen, animierten Jungs?
      Irgendwie ist es dann aber verdammt süß, dass er wieder bei seiner Familie ist, auch wenn sie nur noch unterirdisch mit ohne Haut abfeiern können. Aber scheinbar macht's ja Spaß.

      Ich kann dir die Frage ehrlich nicht beantworten, da ich mir selbst gar nicht so sicher bin, ob die wissen, dass halbnackte Mädels in Nahaufnahme, die ein Auto waschen/ einen Lolli lasziv lutschen/ den völlig unmännlichen Sänger andancen wie paarungsbereite Gibbons usw, jetzt nicht so richtig dolle innovativ ist. Wie lutscht man eigentlich lasziv einen Lolli? Das macht doch überhaupt keinen Sinn.
      Dann lieber kleine Jungs mit Hang zur Hasenjagd.

      liebst
      Elli

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