Dienstag, 26. April 2016

Kur in Kassel: Leben im Wasser



 Hallihallo,

Eines der Hauptziele meines Rehaaufenthalts schien wohl auch zu sein, dass ich mich in eine Meerjungfrau verwandele, einem Ziel, dem ich nicht abgeneigt war. Leider sind meine Beine nicht zu einer Flosse verschmolzen, obwohl mein Rehaplan verdächtig eifrig heute daraufhin arbeitete.

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Nach dem Frühstück stand ein Bewegungsbad auf dem Plan. Ich wusste zunächst nicht richtig, was ich mir darunter vorstellen sollte. Als die Therapeutin aber aus irgendeinem Raum Poolnudeln hervorzauberte, fielen mir die Schuppen von den Augen. Ich und ein halbes Dutzend anderer, deutlich älterer Teilnehmer, hopsten durchs schulterhohe, lauwarme Salzwasser und vollführten dabei allerhand Kunststücke, wie: die Poolnudel über dem Kopf tragen, die Poolnudel wie ein Ruder benutzen oder auch sich auf die Poolnudel stellen und hüpfen. Wahnsinn, zu was diese Dinger alles taugen. Die Möglichkeiten sind unendlich!
Erstaunlicherweise machte mir das Bewegungsbad ziemlich viel Spaß und war auch recht anstrengend. Dementsprechend hatte ich auch ziemlichen Hunger und freute mich, als die Uhr 1200 zeigte.



Aufgetafelt wurde „gebackenes Rotbarschfilet mit Süßkartoffeln in Thymianmarinade aus dem Ofen an milder Dillsauce dazu Basmatireis und ein Zitronenachtel.“
Zum einen kann ich Süßkartoffeln überhaupt nicht leiden und dieses Gericht konnte daran nichts ändern, zum Anderen finde ich das Wort Zitronenachtel echt super. Unnötig präzise...


Nach dem Mittagessen sollte ich noch ein medizinisches Bad nehmen. Mir wurde versprochen, dass es sehr entspannend sein sollte und so war ich gespannt wie ein Flitzbogen. Es stellte sich heraus, dass ich für 20 min in einer übermäßig tiefen Wanne mit lauwarmen Wasser liegen durfte. Das Wasser wurde noch mit einer Essenz meiner Wahl ( es gab irgendwie nur Lavendel...) versetzt und dann durfte ich auch schon planschen.
Als wirklich entspannend sollte dieses Bad für mich nicht werden. Einerseits weil in der Kabine neben mir eine Omi lag, die eine geschlagene Viertelstunde ein beständiges, keuchendes Husten von sich gab, andererseits hing ausgerechnet  neben meiner Wanne ein recht verstörendes Bild hing.



Mal ehrlich, wie soll man sich entspannen, wenn man dieses Bild gesehen und analysiert hat? Wie soll das gehen? Ich jedenfalls lag mit starrem Blick auf diese komische Fütterungsszenerie und tausend Fragen rauschten durch meinen Kopf. Wer malt so was? Und wieso? Wer findet, dass dieses Bild in eine Rehaklinik gehört?...
So viele Fragen und keine Antwort.
Ich weiß nur, dass auch dieses medizinische Bad mich nicht in eine Meerjungfrau verwandelt habe... :'(
 
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liebst
Ellie♥

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