Dienstag, 4. Februar 2014

Zu Besuch bei Johann Wolfgang und Friedrich

Hallo zusammen,

Wr möchte euch von unsere wunderbaren Woche in Weimar berichten. Die drittgrößte Stadt Thüringens hat nicht nur Goethe und Schiller, sondern auch eine kleine Projektgruppe unseres Jahrgangs in ihren Bann gezogen.
Vom 13 - 17 Januar nahmen wir am, von der Klassikstiftung Weimar ins Leben gerufene, Projekt Weimarpedia teil und lernten dabei u.a. welche Schuhgröße Anna Amalia hatte und wie Goethes Italienreise sein Sexualleben revolutionierte.


Es war Montag, der 13 Januar. Es war kurz nach acht. Wir standen am Bahnsteig und froren. In wenigen Minuten würde unser Zug kommen. Wir waren aufgeregt und neugierig. Schon ein paar Minuten später wurden wir erlöst - der Zug kam und wir flüchteten hinein in die Wärme.
Unsere Reise führt uns zunächst nach Berlin - zum Umsteigen - und dann endlich nach Weimar.
In Weimar angekommen, bezogen wir zunächst unsere Zimmer im Labyrinth Hostel. Ein wirklich wunderschönes, verwinkeltes Hostel mitten in der Stadt. Tolle Zimmer,von denen jedes ein eigenes Design hat. Wir kann es echt empfehlen. Klitzekleines Manko: zu große Koffer sollte man nicht mitnehmen, da es keinen Aufzug gibt. Und damit hatten wir wirklich Probleme.
Nach unserer kleinen Verschnaufpause im Hostel hatten wir schon unsere erste, von insgesamt sechs Führungen. Sie führte uns in die zauberhafte, romantische Welt des Schlossgartens. Dieser wurde von Goethe mit angelegt und ist auch durch sein Gartenhaus geschmückt.
Goethes Gartenhaus
das römische Haus



















Nach der Führung wurden wir in unser Projekt eingewiesen. Weimarpedia ist ähnlich wie, das namensverwandte, Wikipedia eine Suchmaschine, nur, dass die Lexikonartikel nicht von Wissenschaftler oder Hobbygeologen stammen sondern von Schülern. Es ist eine Plattform von Schülern für Schüler. Die Themen beziehen sich, natürlich, auf Weimar, seine zwei Lieblingsbürger Goethe und Schiller und die Zeit, in der die Beiden lebten. Während der Projektzeit entwickelt man einen eigenen Lexikonartikel und eine kreative Arbeit. Diese kann ein Kurzfilm, eine Tondatei oder eine PDF-Datei sein. Doch trotz des vollen Programms aus Museums besuchen und der Arbeit für die Internetseite, hat man genug Zeit um die Stadt alleine noch zu erkunden. Auch zum Shoppen ist genug Zeit, denn meistens hat man um kurz von 16 Uhr Schluss - da sind die Läden ja noch offen. Und auch die Pausenzeiten waren ausreichend, da sich alle Restaurants und Bistros in unmittelbarer Nähe befinden. 

Dienstag, heute ist die große Museumstour. Drei Führungen stehen an. Um 8 Uhr klingelt der Wecker. Unglaublicherweise ist unser Mädchenzimmer schon nach einer Stunde fertig. Es wird gefrühstückt und dann geht es auch schon los. Erster Halt: Das Goethe Nationalmuseum.
Dort haben wir die Dauerausstellung "Lebensfluten - Tatensturm" besucht und waren von der Fülle der Exponate, meist aus Goethes Privatbesitz, überwältigt. Insbesondere ein interaktives Board, in dem alle Substantive aus Goethes "Faust" abgespeichert waren und mit nur einem Fingerstreich sofort erfuhr, wo und wie oft dieses Wort im Werk vorkommt. Auch die vielen Mitbringsel von seinen vielen Reisen und auch verschiedene Schriftstücke aus seiner Feder holten Goethe somit ins 21 Jahrhundert.
Goethes Wohnhaus am Frauenplan
Gleich im Anschluss ging unsere kleine Gruppe in Goethes Wohnhaus. Mit einem freundlichem, aber bestimmtem "Salve" wurden wir an der Türschwelle begrüßt. Mit unserem Audiogiude gingen wir durch die Räume, in denen der Goethe eins seine Werke verfasste. Sein ganzes Wohnreich wurde der Antike nachempfunden, mit vielen Skulpturen und Säulen. 
Nachdem wir dieses Wohnhaus uns näher ansahen, besuchten wir Schillers einst geliebte Haus. Nach dem Tod der Schillers ging das Haus an eine andere Familie und wurde erst danach zu einem Museum umgestaltet. So weiß man nicht mehr ganz so gut, wo was stand und was genau für Möbel verwendet wurden, aber man probiere so gut wie möglich, das Zuhause von Friedrich Schiller darzustellen. Schiller hat eher ein Familienhaus geschaffen, als ein Nachweis der alten Antike wie sein Freund Goethe. So finden wir es auch dieses am schönsten und gemütlichsten. Die Tapeten hatten ein sehr schönes Muster und passten gut zu den dunklen Möbeln. Alles wirkte auch freundlicher, weil Schiller Vater von 4 Kindern war und ihnen auch Platz gab, damit sie spielen konnten. 


Schillers Wohnhaus
Schillers Büste

Am nächsten Tag, Mittwoch, mussten wir eine Stunde früher aufstehen als am Vortag, aber auch da schafften wir es pünktlich mit unserer Projektarbeit zu starten. Alle fanden ihre Ideen sehr schnell und versuchten auch sofort es umzusetzen. Die Zeit verging wie im Fluge und dann kam schon die Mittagspause. Nach dieser hatten wir noch einmal eine ganze Stunde um die kreativen Projekte weiter auszuarbeiten. Man konnte uns nur schwer aus der Arbeit herausziehen, doch wir hatten noch eine Führung, die auf der Tagesliste stand. Wir sahen uns das Wittungspalais, in dem die Herzogin Anna Amalie nach dem Schlossbrand 1774 lebte, an. Es war zwar sehr klein, doch reichte es aus, um das Herzogtum Sachsen- Weimar- Eisenach zu regieren. Neben einem Musikzimmer, einem Schreiberzimmer und dem Tafelrundenzimmer, dort trafen sich die Dichter und Denker tauschten Gedanken aus, gibt es auch einen Festsaal. Dieser wurde so aufgebaut, dass er nicht nur zum Feiern genutzt, nein, man konnte dort auch Theater spielen, denn der Raum wurde mit einer Kuppel auch extra so gebaut. 
Am Abend gingen wir beide und eine weitere Freundin mit den Lehrerinnen ins Theater. Wir sahen ein Stück, in dem es um die Liebe zwischen Johann Wolfgang v. Goethe und seine Frau Christiane Vulpius ging. Es wurden Liebesbriefe rezitiert und die Hassattacken die Beide spüren mussten, weil viele sagten, Christiane wäre nicht gut genug für ihn. Es war ein tolles Stück, mit einem interessanten Thema, welches auch sehr gut dargestellt wurde. 
Und so endete auch unser 3. Tag in Weimar.



Unser vollständig letzter Tag in Weimar verbrauchten wir wieder in Hochformen an unseren Projekten. 2 Gruppen wurden schon fertig, doch die anderen mussten noch viel machen um ihre Arbeit noch zu beenden. Nach der Mittagspause und einer weiteren Stunde Arbeit, besuchten wir den berühmten Rokoko- Saal in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Diese Bibliothek ist mit ca. 1 Millionen Bänden gefüllt. Aber nicht nur Bücher, auch aus dem Mittelalter, kann man hier bewundern, es befinden sich auch viele Gemälde und auch Skulpturen in der schönen Bibliothek. Ich, Sophie, finde diese Bibliothek wirklich wunderschön. Das viele gold und weiß bringt sehr gut die alten Bücher mit ihren dunklen Einbänden zum Vorschein. Diese bekommen so noch viel mehr Aufmerksamkeit. Genau so wie das Gemälde am Ende des Saals. Dort hängt der Sohn Anna Amalias, Carl August. Und wenn man sich vorstellt das hier Anna Amalia den Dichtern und Philosophen wie Gothe, Schiller, Wieland und Herder getroffen hat und über literarische aber auch politische Themen diskutiert und sich ausgetauscht hat ist es ein wunderbares Gefühl auch hier stehen zu dürfen. 
Am Abend ging dann unsere ganze Gruppe ins Theater. Eigentlich sollten wir ein Stück sehen, in dem es um Musik ging, doch leider viel ein Schauspieler wegen Krankheit aus und wir bekamen ein anderes Stück zu sehen. Dieses erzählte die Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. Auch hier wurden wieder viele Briefe vorgelesen. Am Abend packten wir dann schon so gut es ging unsere Koffer und vielen dann sehr müde ins Bett.

Am Freitag stellten wir unsere fertigen kreativen Produkte vor. Alle haben sich sehr viel Mühe gemacht um wirklich tolle Arbeiten zu bekommen. Wir hatten eine PDF- Datei in der wir Goethe in unsere Zeit versetzten. Sie trugen moderne Kleidung und auch ihre Lebensläufe schrieben wir um. Andere hatten eine Ralye für Weimar, einen Film über eine Zeitreise von Goethe und Carl August und andere machten eine Parfumwerbung von 4 Frauen in Goethes Leben. Nach der Präsentation mussten wir schweren Herzens Weimar verlasse.


Wir können sagen, Weimarpedia hat uns sehr viel gebracht und wir haben sehr viel gelernt, was ihr in der Schule nicht so erfahren hätten. Jeder der die Möglichkeit einmal hat, bei dem Projekt teilzunehmen oder so einfach mal nach Weimar kommen kann sollte das auch machen. Wir selbst würden immer wieder in diese wunderschöne, alte und historische Stadt wiederkommen!


Mit lieben Grüßen Sophie und Elise 

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