Montag, 2. Februar 2015

Mein modetastischer ALN: Die Französische Revolution

Hallihallo,

Die Französische Revolution ist sowohl gesellschaftlich, politisch als auch modetechnisch eine der bedeutsamsten und notwendigsten Etappe unserer Geschichte. Sie steht für Chaos, Krawall und Veränderung, erzeugt durch einen massiven Einschnitt in die
Gesellschaft und die völlige Veränderung alter Strukturen. Die Sehnsucht der Bauern und Bürger nach einer gerechten Gesellschaft ist genauso groß wie die Angst der Adligen und des Klerus vor der Guillotine.

Ausschnitt aus dem Bild: Triumph des Marat von Louis Leopold Boilly.
  
Mode ist immer ein Abbild der Gesellschaft und den Strömungen und Veränderungen, die auf sie einwirken. Ebenso wirkt auch die Gesellschaft auf die Mode ein und verändert diese nach den jeweiligen Einflüssen. Deshalb kann man Mode und Geschichte auch nicht voneinander trennen – auch nicht während der Französischen Revolution.
Modisch stellt die Französische Revolution nämlich einen bedeutenden Fortschritt dar, da hier zum ersten Mal Mode vom Bürgertum bestimmt wird und gleichzeitig – und das ist sogar noch viel wichtiger – ein Ausdruck von politischer Gesinnung wird.
Die durch den Adel vorgegebene Kleiderordnung wird mitsamt den abgetrennten Köpfen der edlen Damen verworfen und endgültig beseitigt.
Zeitgleich entwickelt sich eine Uniformität innerhalb der Mode, um eben seinem politischen Standpunkt zu entfalten und für andere erkennbar zu machen. Außerdem gibt eine Uniform neben Anonymität auch die Stärke der Verbundenheit und zeigt dem Individuum, dass er niemals einsam ist, da es jemanden gibt, der genauso denkt und handelt wie man selbst.
Zudem die Frauenmode viel praktischer und vom Schnitt her männlicher. Diese Veränderung ist durch die ersten Emanzipationsgedanken der Frauen und der vorübergehenden Gleichstellung der Demonstranten untereinander geschuldet, da auch die Frauen für ihr Vaterland kämpften und sich ihren männlichen Mitstreitern als ebenbürtig empfanden. Zudem halfen sie zunehmend hinter den verhärteten Fronten zwischen Revolutionären und den verstaubten Marionetten des Königs und mussten dementsprechend ihre Reifröcke ablegen, was sie auch mit Eifer taten.

Entwurf für eine Tracht in den französischen Nationalfarben inklusive Hut

Mit Zunahme der Uniformität nahm auch das Verlangen nach einer einheitlichen, patriotischen Tracht, für die es auch mehrere Entwürfe gab, die jedoch alle mit der Machtübernahme von Napoleon Bonaparte verworfen wurden.

Chemisenkleid von 1795

Was folgte war die Herrschaft des kleinen großen Mannes aus Korsika, der sein ganz eigenen Vorstellungen von Politik und Mode hatte und die Frauen zurück in die Antike beförderte. Aber dazu nächstes Mal.

liebst

Elli

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