Hallihallo,
Während
meiner Reise durch Dänemark und Schweden habe ich nicht nur eifrig
Fotos geschossen und mir Notizen in mein Reisetagebuch gemacht,
sondern auch viel gelesen. Da es in keinem unserer Unterkünfte einen
aufmerksamskeitsgeilen Fernseher gab, was auch vollkommen in Ordnung
war, hatte ich mal wieder unglaublich viel Zeit zum Lesen. Zwei
Bücher hatte ich aus Deutschland mitgenommen, die jedoch schon in
Malmö ausgelesen waren.
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Glücklicherweise bietet jeder Bahnhof einen
kleinen Buchhandel, um reisenden Leseratten den nötigen Stoff zu
liefern. Meine Wahl fiel auf ein Buch, das ich schon aus Deutschland
kannte, es mir aber dort nicht kaufen wollte – weiß der Teufel
wieso. In Schweden jedoch wurde dann das Verlangen nach dem Buch aber
so groß, dass es schlussendlich mein Eigen wurde. Auf der Zugfahrt
nach Stockholm wurde ich von Ransom Riggs > Die Insel der
besonderen Kinder < begleitet und in eine eigenartige, düstere
Welt entführt.
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In
manchen Aspekten verhält sich Ransom Riggs ähnlich seltsam wie
seine Figuren in > Die Insel der besonderen Kinder <. Zwar
besitzt er, soweit man das beurteilen kann, keine so sonderlichen
Kräfte, aber das nirgendwo im wunderlichen , weltweiten Netz sein
Geburtsdatum zu finden ist, lässt doch Fragen offen. Auch auf seiner
offiziellen Homepage beantwortet er diese Frage nicht, sondern duckt
sich ängstlich unter den Tisch.
Dafür
erzählt er gerne, dass er auf einer 200 Jahre alten Farm in Maryland
geboren wurde und dann in einem Strandhäuschen in Florida
aufgewachsen ist, wo er die meiste Zeit im Wasser verbrachte, das man
ihn für einen halben Fisch hätte halten können. Später entdeckte
er eine alte Schreibmaschine, die in ihm die Liebe fürs Schreiben
entfachte. Hinzu kam noch eine Leidenschaft fürs Fotografieren, die
in ihm geweckt wurde, als seine Eltern ihm zu Weihnachten eine Kamera
schenkten. Noch ein wenig später brachte Ransom seine Ideen dank
einer Videokamera und ein paar Freunden, die freundlicher ihre
Kinderzimmer und Gärten für die Filmaufnahmen zur Verfügung
stellten, in Bewegung.
Schreiben.
Fotografieren. Filmen. Drei Passionen, die Ransom Riggs in einem
Beruf vereinen wollte. Nach der Schule studierte er zunächst
Englische Literatur am College und anschließend Film an der Uni.
Nach einigen Kurzfilmen fürs Internet und einem Handbuch über den
Meisterdetektiv Sherlock Holmes folgte 2011 sein Erstlingswerk und
Start der düsteren Serie > Die Insel der besonderen Kinder <.
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Wahrscheinlich war seine Frau Tahereh Mafi bei der Arbeit eine große Hilfe, da auch sie Autorin ist und auch Jugendbücher schreibt. Ransoms Bücher, die sich unter anderem durch die Verbindung von Text und
alten Fotografien auszeichnen, waren auf Anhieb so ein Erfolg, dass
der wunderbare Tim Burton auf Ransoms übersinnliche Kinderlein
aufmerksam wurde und wir hoffen dürften, dass die Verfilmung des
ersten Teils schon 2016 in den Kinos läuft.
Ransom
Riggs sagt selbst, dass er sich manchmal kneifen muss, um zu
begreifen, dass wirklich einer seiner Lieblingsregisseure seine
Bücher so gut findet, dass er sie verfilmen möchte. Hoffentlich
hilft ihm diese Aufregung, weiterhin seltsame Fotografien auf
Flohmärkten zu finden und uns so einen weiteren Einblick in die Welt
werfen zu können, die in > Die Insel der besonderen Kinder <
vorgestellt wird.
Kostenpunkt: 9,99€ |
Den
16jährigen Jacob Portman hätte es auch schlechter treffen können.
Seine Familie besitzt eine landesweite Drogeriekette, wodurch es ihm
an Geld und coolen Protzerschnickschnack nicht mangelt. Richtig
beliebt ist er ungewöhnlicherweise trotzdem nicht, was daran liegen
könnte, dass er sich schon in der ersten Schulwoche als Freak
geoutet hat, nachdem er alle in seiner Schule in die Märchenwelt
entführen wollte, von dem sein Großvater ihm als kleiner Junge so
oft erzählt hat.
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Grandpa
Abraham konnte seinen Enkel früher mit den Geschichten aus seiner
Kindheit begeistern. Als polnischer Jude hatte er während des
Zweiten Weltkriegs so ziemlich die schlechtesten Karten, die man sich
vorstellen kann, weshalb seine Eltern den Jungen in ein Kinderheim
auf einer kleinen Insel vor Wales schickten. Mit anderen
schutzsuchenden Kindern verbrachte er dort die schönsten Jahre
seines Lebens, wohl auch, weil seine neuen Freunde übersinnliche
Fähigkeiten hatte.
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Ein schwebendes Mädchen, ein unsichtbarer Junge
und ein Geschwisterpaar, das an Stärke kaum zu überbieten war. Um
Jacob von der Echtheit der Geschichten zu überzeugen, zeigt Grandpa
Abraham ihm unzählige Fotos, die der Enkel bald als schlechte
Fälschungen entlarvt und bald seinen Großvater für schlicht senil
abstempelt.
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Erst
als sein Opa in seinen Armen verstirbt und Jacob als Mörder eine
unheimliche Kreatur mit Krakenarmen, die ihm aus dem Mund wachsen,
ausmachen kann, besinnt er sich auf die alten,skurrilen Geschichten
zurück und stellt Nachforschungen an.
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Tatsächlich
führen ihn und seinen vogelbegeisterten Vater die Recherchen auf
besagte Insel vor der Küste Wales, auf der das sagenumwobenen
Kinderheim unter der Leitung von Miss Peregrine zu finden sein soll.
Dort angekommen ist jedoch nur noch eine Ruine vorhanden und auch die
Kinder müssen während eines Bombenangriffs umgekommen sein. Davon
ist Jacob jedenfalls überzeugt, bis er während eines Rundgangs in
der Ruine, neben alten Fotografien auch auf Emma, eines der Mädchen
aus Grandpa Abrahams Erzählungen stößt.
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Aber
nicht nur die feuerbändigende, hitzköpfige Emma hat den
Bombenangriffs überstanden und ist jung und frisch wie der
Morgentau. Alle besonderen Kinder einschließlich Miss Peregrine
haben aufgrund einer von der Heimleiterin hervorgerufenen
Zeitschleife überlebt und empfangen Jacob, der es zunächst nicht
übers Herz bringt, sie von Abrahams Tod zu unterrichten. Er
verbringt viel Zeit mit den seltsam begabten Kindern und fühlt sich
erstmals wirklich geborgen. Doch auch der Feind macht den
Unterschlupf der besonderen Kinder aus. Jacob
schließt sich mutig seinen neuen Freunden an und ein seltsames
Abenteuer mit einer gehörigen Portion Übersinnlichkeit und jeder
Menge verstörender Fotos beginnt.
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Es
wird schnell klar, wieso Tim Burton so begeistert von > Die Insel
der besonderen Kinder < war, schließlich könnte das Buch genauso
gut in seinem stillen Kämmerlein geschrieben worden sein.
Insbesondere durch die Fotografien entsteht eine fabelhafte düstere
Atmosphäre.
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Die Eigenarten der Kinder sind ( bis aufs Feuerbändigen
) wirklich mal ausgefallen und die Handlung gelungen aufgebaut,
wodurch sich Ransom Riggs Filmstudium echt ausgezahlt hat. An manchen
Ecken rutscht Riggs zwar in die Blockbustersparte ab, aber nicht so
oft, als das man sich nicht auf den Film, der 2016 erscheinen soll,
freuen kann.
liebst
Elli♥
Und das klingt mal wieder nach einem ziemlich fabulösen Autor und einem noch fabulöserem Buch. Wo erschnüffelst du die immer? Ich frage mich gerade, ob ich das nachträglich noch auf meine Geburtstagswunschliste setzen kann, dürfte ein bisschen knapp werden aber was soll's, in der Bibliothek findet sich das halt leider nicht. Möge ich mich nicht zu Tode gruseln, das Mädchen macht mir ein bisschen Angst.
AntwortenLöschenIch weiß auch nicht, wie ich solche Bücher immer finde. An Buchhandlungen kann ich einfach nicht vorbeigehen ohne einmal durchgestöbert zu sein. Manche von den Fotos sind wirklich skurril, wenn nicht sogar schauderhaft, aber Angst haben brauchst du keine. Zum Einen, weil die Hintergrundgeschichten zu den Fotografien nicht ganz so schrecklich sind und weil ich auch gar nicht genau weiß, ob in der deutschen Ausgabe auch Bilder enthalten sind. Das könntest du ja rausfinden :D
Löschenliebst
Elli