Montag, 22. Juni 2015

500ml Leben

Hallihallo,

Es gibt unterschiedliche Dinge, auf die sich Menschen freuen, die endlich die Volljährigkeit erreicht haben. Manch einer jubiliert, weil er endlich ohne Mama und Papa Auto fahren darf, andere sehen nur den Vorteil darin, dass man nun uneingeschränkten Zugang zum Spirituosenregal im lokalen Supermarkt hat. Ich habe mich wohl am meisten darauf gefreut, endlich Blut spenden zu dürfen.

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Es hört sich wahrscheinlich ein wenig sonderbar an, aber schon als kleines Mädchen wollte ich unbedingt zur Blutspende gehen. Wenn mein Papa mit einem Druckverband in der Armbeuge nach Hause kam, war ich vollkommen aus dem Häuschen. Ich habe ihn dafür regelrecht verehrt und wollte das unbedingt auch machen. Zwar wusste ich nicht genau, was dort genau passiert, aber das war mir auch egal. Ich wollte einfach nur Blut spenden.

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Heute war es endlich für mich soweit. Im städtischen Altenheim hatten heute die Mitarbeiter vom DRK ihre Geräte aufgebaut, um freiwilligen Menschen ihren Lebenssaft abzusaugen. Wenn ich jetzt erzählen würde, dass ich nicht aufgeregt war, wäre das eine glasklare Lüge, deswegen sage ich einfach die Wahrheit. Ich war nervös, sogar verdammt nervös, aber ich hatte keine Angst. Irgendwie weiß man ja ungefähr, was so bei einer Blutabnahme geschieht, aber als Erstspenderin macht man sich ja trotzdem so seine Gedanken. Was wenn mein Blut nicht gut genug ist? Nicht richtig fließen will oder ich irgendwas falsch mache? Was wenn ich nach der Entnahme einfach zusammenklappe?
Solche Gedanken sind natürlich unsinnig. Liegt man erst einmal auf der Pritsche, ist alles nur noch halb so schlimm. Ein kleiner Piecks und schon läuft alles von allein. ( komische Formulierung...)
Man wird wirklich gut versorgt, bekommt reichlich zu Essen und zu Trinken und kann jederzeit aufschreien, wenn irgendwas nicht in Ordnung ist. Horrorgesichten von riesigen Kanülen und missgelaunten Schwestern gehören der Vergangenheit an. Angst muss man also überhaupt keine haben.

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Es ist ein unheimlich gutes Gefühl, wenn man es geschafft hat und mit etwas wackeligen Beinen nach Hause strebt. Man kann mit einer kleinen Tat so viel helfen. Ich würde es wirklich jedem ans Herz legen, wenigstens einmal im Leben Blut zu spenden. Man denkt immer, Gutes zu tun ist schwer, aber das ist es nicht. Außerdem bekommt man da Kekse und Saft gratis. :3

liebst

Elli♥

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