Freitag, 28. August 2015

Die Schönheit der unübersetzbaren Wörter

Hallihallo,


Sprachen können Menschen weltweit verbinden und trennen. Schätzungsweise gibt es ungefähr 7.000 Sprachen auf der Welt, von denen die meisten leider langsam aber sicher aussterben werden. Dabei hat jede Sprache einen eigenen Charakter und eine eigene Geschichte, die durch den Verlust seiner Muttersprachler unwiederbringlich verloren gehen würde. Daher bewundere ich diese Menschen, die es schaffen, so viele Sprachen mühelos zu erlernen und noch mehr diese Genies, die man Übersetzer nennt.
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Man muss sich nur einmal vorstellen, wie mühselig und doch reizvoll die Aufgabe der Leute, zu denen in Deutschland die Gebrüder Grimm ernannt wurden, war, die in ihren Vaterländern tausende Wörter ihrer Muttersprache zusammentrugen um die ersten Wörterbücher zu verfassen.

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Menschen wie Gustav Langenscheidt, der während eines Londonaufenthaltes, bei dem er sich nicht verständigen konnte und danach verstimmt niederschrieb: „Es ist ein wahrhaft peinliches Gefühl, unter Menschen nicht Mensch sein und seine Gedanken austauschen zu können.“ , taten dann ihr Übriges, sodass wir heute in den Genuss von Fremdwörterbüchern in allen Formen und Farben kommen. Und doch gibt es Wörter, für die es bis heute keine eindeutige Übersetzung gibt.

Kostenpunkt: 10,90€
Die Künstlerin Ella Frances Sanders hat in mühevoller Kleinarbeit Wörter gesucht, bei denen der Übersetzer schlapp macht und sie bildhaft dargestellt, um eben diese hübschen Wörter auch für Nichtmuttersprachler zugänglich zu machen. Herausgekommen ist dabei im September des Jahres 2014 das wunderschöne, wie aufschlussreiche Buch > Lost in Translation – A Compendium of Untranslatable Words from Around the World <, in dem ihre Zeichnungen samt kleinen Anmerkungen gesammelt sind.
Mittlerweile wurde das Buch in mehrere Sprachen übersetzt, wohl aber noch nicht ins Deutsche, da, wie jeder weiß, wir Deutschen wirklich für ALLES ein Wort haben. Und wenn nicht, erfinden wir halt eins. So wie Goethe, der sich für sich und alle folgenden Generationen von Schülern, die zur Gedichtanalyse von Prometheus gezwungen wurden und werden, das wundersame Wort Knabenmorgenblütenträume erdachte. Trotzdem gibt es auch Fremdwörter, bei denen wir verloren in der Übersetzung sind.

Culaccino ( italienisch): Der Abdruck, der von einem kalten Glas auf einem Tisch hinterlassen wird.

Iktasuarpok ( inuit) : Das Gefühl von Erwartung, dass dich immer wieder dazu bringt, nachzusehen, ob jemand kommt.

Pochemuchka ( russisch): Eine Person, die viele Fragen stellt
* hier auch Warum- Kind genannt. Wahrscheinlich kennt jeder eine/einen Pochemuchka*

Sobremsa ( spanisch) : Die Zeit, die man nach einem Essen mit seinem Tischnachbarn mit Reden verbringt.

Jayus ( indonesisch ): Ein Witz, der so schlecht und unlustig ist, dass man nicht anders kann, als doch darüber zu lachen.

Panapo'o ( hawaiianisch): Sich am Kopf kratzen, um sich wieder an das errinern zu können, was man vergessen hat.


Mångata ( schwedisch): Mondlicht, das sich wie eine Straße auf dem Wasser spiegelt. 


Glas Wen ( walisisch): Das umgangssprachlich blaue Lächeln beschreibt einen sarkastischen, oder spöttischen Menschen.

Kilig ( tagalog ): Das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, wenn man verliebt ist.

Komorebi ( japanisch): Sonnelicht, dass durch die Blätter der Bäume scheint

Luftmensch ( jiddisch): eine verträumte Person


Tsundoku (japanisch): Der Zustand, wenn man ein Buch ungelesen beseite legt, nachdem man es gekauft hat. Typischerweise liegt eben dieses Buch bei anderen ungelesenen Büchern.

Wabi-Sabi (japanisch): Schönheit in der Unvollkommenheit finden; auch: den Kreislauf von Leben und Tod akzeptieren.

Commuovere ( italienisch) von einer Geschichte zu Tränen gerührt sein.

' Akihi ( hawaiianisch): Der Zustand, wenn man einer Wegbeschreibung zuhört, losläuft und sofort wieder vergessen hat, wo man eigentlich lang muss.



Karelu ( tulu): Der Abdruck, der bleibt, wenn man etwas Enges getragen hat.

Mein absolutes Lieblingswort :3
Pisan Zapra ( malaiisch) : Die Zeit, die man benötigt um eine Banane zu essen.


liebst

2 Kommentare:

  1. Ich mag Iktsuarpok. Das kenne ich gut, im Gegensatz zu der Bananenesszeit zumindest, die ist bei mir eh überdurchschnittlich lang. Und Luftmensch ist toll. Und Komorebi und Mångata und es nervt mich fürchterlich, dass man für diese Sprachen immer a's mit ° und durchgestrichene o's und zusammengequetschte ae's kopieren muss, weil es die nicht in der Tastatur gibt. Ich sollte mir irgendwelche Tasten so belegen, wenn ich wüsste, wie das funktioniert.

    Alles Liebe und ich wünsche dir übrigens viel Spaß beim FÖJ, wenn es denn in den nächsten Tagen anfängt, mögest du den Wald hübsch erhalten und überall Blümchen pflanzen und Rehe füttern (ja gut, das ist etwas illusionär),
    und beste Grüße
    Mara

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    1. Mein Lieblingswort ist, neben Pisan Zapra, das ja mal bananentastisch ist, Luftmensch. Es hört sich einfach so hübsch an. Mir geht es auch auf die Nerven, dass man so viele Wörter nicht richtig schreiben kann, weil viele ihrer enthaltenden Buchstaben einfach nicht auf der Tastatur vorhanden sind.

      Vielen lieben Dank dafür. Ich freue mich auch schon auf unbeblümte Wiesen und Äcker und mangelernährte Rehe, die meine fütternde Hand benötigen. Das wird toll! :3

      liebst
      Elli

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