Hallihallo,
Jugendliche
sind schon wirklich komisch, machen wir uns da mal alle nichts vor.
Sie entwickeln komische Wörter, weiden sich an Obszönitäten und
stellen sich mit ihren paar Jährchen Lebenserfahrung gegen die
Autorität. Ihr vor Hormonen triefender Körper ist immer bereit zum
Aufbruch ins Unbekannte, frei nach der Lebensphilosophie YOLO plus
ein paar Shots Tequila.
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Erstaunlich
dabei ist, dass auch ihre spießigen Eltern mal in ihrem Alter waren
und auch heulend auf dem Sofa saßen um sich den Bauch mit Tonnen von
Eiscreme vollzuschlagen, weil dieses Arschloch von Schwarm einfach
nicht zurück schreiben will. Dementsprechend ist Jugendkultur keine
Erfindung der heutigen Halbstarken sondern ein ständig
wiederkehrendes Phänomen das jeder Mensch durchlebt. Irgendwie gab
es also schon alles, was die Jugend für sich entdeckt.
Wahrscheinlich macht diese Tatsache die Rebellion der Pubertät aus.
Man will unbedingt Regeln brechen, seine Identität und
Unabhängigkeit finden und dabei dem Establishment mal ordentlich das
schäbige, kleinbürgerliche Grinsen aus dem Gesicht schlagen nur um
dann festzustellen, dass genau das schon so viele vor einem versucht
haben. Trotzdem trifft man nur auf Unverständnis.
Einer,
der die Jugend aber versteht und ihnen zeigt, wie wichtig ihre
Rebellion für unsere Gesellschaft trotzdem ist, ist der
unvergleichliche John Green.
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Geboren
wurde John Michael Green am 24. August 1977 in Indianapolis, wo er
mittlerweile wieder mit seiner Frau und seinen zwei Kindern wohnt.
Mit seinen Eltern und seinem Bruder Hank wuchs Green jedoch in
Orlando ( Florida) auf, bis er sich entschied, ein Internat in
Birmingham ( Alabama) zu besuchen, ähnlich wie später sein
Romanheld Miles Halter.
Anschließend
studierte er am Kenyon College in Ohio Englisch und Vergleichende
Religionswissenschaften mit dem festen Berufswunsch Pastor vor Augen.
Doch schon in seiner Ausbildung zum Kaplan, brach John Green diese
ab, nachdem er einige Zeit in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet
hatte. Die Erlebnisse dort waren zu viel für ihn.
Stattdessen
fing er an Rezensionen für eine Zeitschrift zu schreiben und an
einem eigenen Roman zu arbeiten, der viele autobiografische Züge
enthält, sich trotzdem von John Greens Leben abgrenzt und
eigenständig besteht. 2005 erschien >Looking for Alaska<, zwei
Jahre im deutschsprachigen Raum als > Eine wie Alaska< bekannt.
Schon mit seinem Erstlingswerk erlangte er Kultstatus unter jungen
Lesern und gehört in den USA zur Pflichtlektüre an vielen High
Schools.
Neben
seiner Schreibarbeit betreibt John seit 2007 mit seinem Bruder Hank
einen Youtubekanal, der sich nicht nur bei seinen treuesten Lesern
großer Beliebtheit erfreut. Mittlerweile gehört er zu den 100
meistgesehenen Kanälen auf Youtube, da er so humorvoll und
sehenswert ist, wie ein Buch des Meisters höchstpersönlich.
Das
sein Welterfolg > Das Schicksal ist ein mieser Verräter< hoch
gelobt und verfilmt worden ist und > Margos Spuren< auch in den
Startlöchern steht, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden.
ACHTUNG!
Die folgende Zusammenfassung enthält Spoiler!
Ich möchte hier niemandem die Leselust verderben, indem ich was vorweg nehme.
> Eine wie Alaska< ist nicht nur John Greens erstes veröffentlichtes Buch, es ist wohl auch das mit den meisten autobiografischen Zügen. Die Hauptperson Miles Halter ähnelnd ihm nicht nur äußerlich, auch Green war in seiner Jugend keiner von den „coolen“ Kids. John Green lässt seine Erfahrungen als Teenager, der an ein Internat wechselt, um dort seine neue Identität und das „ große Vielleicht“ zu finden, mit einfließen und schafft so eine glaubwürdige Handlung mit natürlichen Charakteren.
Miles
Halters Lieblingsbeschäftigung ist das Lesen von Biografien
verstorbener Persönlichkeiten um so ihre letzten Worte zu erfassen.
Dieses Talent bringt ihm schon beim Einzug in sein neues Zimmer auf
dem Campusgelände des Internats Culver Creek seinen ersten
neuen Freund ein – seinen Mitbewohner Chip Martin, der nur der
Colonel genannt wird. Sogleich hat er selbst auch schon einen
Spitznamen ( Pummel), mit dem er auch einem Mädchen vorgestellt
wird, das sein gesamtes Leben verändern soll.
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Alaska
der personifizierte Traum aller männlichen Schüler in Culver
Creek und außerhalb. Sie ist schlau, witzig und ( was nicht zu
verachten ist) verdammt sexy. Gegen sie spricht nur, dass sie sehr
launisch und impulsiv handelt und einen festen Freund hat. Dennoch
kommt es wie es in jedem guten Teeniebuch kommen muss. Miles verliebt
sich unsterblich in Alaska.
Zusammen
mit Takumi und Lara genießen die drei ihre Schulzeit in vollen
Zügen. Streiche werden geplant und durchgeführt, heimlich
Zigaretten geraucht und dabei unzählige letzte Worte zitiert.
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Bis
zu dem einen Januartag, an dem Alaska urplötzlich völlig aufgelöst
und betrunken aufbricht und auf dem Highway in einen Polizeiwagen
rast. Ob es ein tragischer Unfall oder Selbstmord und inwiefern Miles
und Chip mitschuldig an Alaskas Tod sind, kann auch nach wochenlanger
Recherche der beiden Jungen nicht genau gesagt werden. Aber darin
liegt auch der entscheidene Funke, der > Eine wie Alaska< zu
dem wundervollen Buch macht, das es ist.
Selbst
John Green sagt, dass er nicht weiß, was genau mit Alaska passiert
ist und hat die Auflösung für sich selbst bei der Arbeit am Buch
bewusst ausgelassen, damit sowohl er als auch die Leserschaft den Tod
selbst bewerten kann. Auch gestaltet er seine Figuren mit gewissen
Makeln ohne darüber zu urteilen. Damit wird den meist jugendlichen
Lesern klar, dass Menschen so facettenreich sind wie ein Regenbogen
und man sie trotz all ihren Fehlern und Macken lieben oder einfach
wertschätzen kann.
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Zudem
bindet er in seine Werke oft philosophische Ansichten und Fachwissen.
So lernt Miles letzte Worte und Chip alle Länder mit Hauptstäde.
John Green beweist somit, dass es überhaupt nicht uncool ist, wenn
man einen höheren IQ als eine Scheibe Toastbrot anstrebt.
So
wird anhand von detailreichen Charakteren, eine Prise Philosophie und
viel realistischem jugendlichen Verhalten die recht voraussehbare
Handlung aus dem Klischeetümpel gezogen und wird so individuell wie
realistisch. > Eine wie Alaska< besitzt einen ungekünstelten
Charme, lässt in die Gefühlswelt von Teenagern einblicken und nimmt
sich ihrer Probleme, Ängste und Hoffnungen einfühlsam an. Ein
fantastisches Buch von einem fantastischen John Green.
liebst
Elli♥
Ich fand das Buch aber gar nicht sooo gut wie seine anderen Bücher, natürlich verstehe ich den philosophischen Teil usw aber es konnte mich einfach nicht so überzeugen und mitreißen wie zum Beispiel Margos Spuren & Das Schicksal [...] selbst Die erste Liebe fand ich noch ein kleines bisschen besser, aber alles Geschmackssache.
AntwortenLöschenIch würde aufpassen übrigens und am Anfang hinschreiben, dass der Text Spoiler enthält, wenn ich noch nicht wüsste was an Tag X passiert wäre ich ziemlich angepisst wenn ich das hier lesen würde :D
Ja mein absolutes Lieblingsbuch von ihm war es auch nicht, das gebe ich offen zu. Nichts schlägt Margos Spuren. Schon wegen dem Roadtrip :D
LöschenMan sieht aber gut daran, wie er sich von Buch zu Buch steigert und die Figuren sind auch liebenswert.
Danke für den Hinweis. Ich werde eine Warnung hinzufügen :D
liebst
Elli
In Orläääääääändo wuchs er auf? Toll!
AntwortenLöschenDas Blöde ist, ich kenne "Looking for Alaska" nur zur Hälfte, weiß ich es nur als Hörbuch auf Yotube gehört habe, nachdem wir es in der Zehnten mal im Englischbuch hatten und ich diese ersten paar Seiten ungefähr zehn Mal gelesen habe, weil... ich im Englischunterricht eben immer schon sämtliche fiktionale Texte aus dem Lehrbuch auswendig weiß? Aber ich hasse Hörbücher und hab's dann aufgegeben, obwohl es eigentlich ziemlich genial war und ich die Charaktere von John Green mag und (John Green und Hank mag ich auch). Die sind immer ein bisschen wie Charlie aus "The perks of being a wallflower", besonders, anti-klischee, ziemlich genial auf ihre Art und Weise - smartasses. Was irgendwie passender klingt als Klugscheißer. Es gibt zu wenige Protagonisten und generell Charaktere von der Art.
Alles Liebe und ja ich weiß, das ist schon wieder etwas wirr,
Mara
Das ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen, aber du hast natürlich recht. Orläääääääändo!!!!1!
LöschenIch hab mein Englischbuch auch bestimmt tausend Mal durchgelesen... sagt viel über den Unterricht aus :D
John und Hank sind wirklich zwei voll coole smartasses - wirklich ein schönes Wort. Lieblingswort des Tages ♥
ach das war nicht wirr, das war für deine Verhältnisse sehr strukturiert :D
liebst
Elli