Hallihallo,
Ben Garrett wurde 1989 in der wunderschönen Hauptstadt
Großbritanniens, London, geboren und wuchs auch in eben dieser Umgebung
auf. Zunächst lieh er seine fähigen
Finger der Band > the Aneneomie< als Drummer, bevor er sein eigenes
Projekt und den dazugehörigen Künstlernamen FrYars, der auch gerne einfach mit
kleinem y geschrieben wird, wie es in diesem Post vornehmlich sein wird.
2009 erschien Fryars erstes, von ihm selbst als kritisch
eingestuftes, Album
> Dark Young Hearts<, dass für nur wenig Aufsehen sorgte und eher als
Geheimtipp gilt, wie auch sein zweites Album > Power< und Fryars als
Künstler überhaupt. Zwischen den beiden Alben tourte er bereits als Voract für
Goldfrapp und Vampire Weekend und wenn er mal ein paar Minütchen erübrigen
konnte, schrieb und produzierte er Songs für andere hochangesehene Popacts wie
Lily Allen ( jetzt ja Lily Rose Cooper), die den Briten für ein Genie hält und gar
nicht genug davon kriegt, über ihren neuen Produzenten Fryars zu twittern.
Auch seinen Song >Cool like me< bezeichnen einige
als einen Geniestreich, vereint er doch hier die religiösen Phrasen überzeugter
Missionare und die ebenbürtige, wie konträre Selbstverwirklichung der
Jugendkultur. Hört sich komisch an, ist aber recht schlau überlegt. Jeder
Mensch trägt in gewisserweise seine eigene “ Mission“ in sich, für die er
einsteht und die er verteidigen und verbreiten will, ansonsten gäbe es keine
verschiedenen Strömungen innerhalb unserer Gesellschaft. Auch ist Fryars der
Meinung, dass jeder sich die Verwirklichung seines Ichs selbst schuldig ist und
eben seiner Mission folgen und sein Leben so leben sollte, wie er es für
richtig hält um eben „ cool like me“.
Coolness ist nämlich eine Eigenschaft,
die jedem Menschen prinzipiell gegeben ist, aber oftmals von demjenigen nicht
ausgeprägt wird, da ihm nicht bewusst ist, dass Coolness nur aus innerer
Überzeugung ermöglicht werden kann und nicht durch eine aufgesetzte Haltung. Fryars will uns also
sagen, dass man zu sich und seiner Überzeugung stehen soll, ob sie nun beliebt
ist, oder nicht, anstatt sich zu verstellen und einer Mode unterzuordnen. In
meinem Englischraum. hängt in fetziger Schrift ein Zitat von Albert Einstein, dass diesen Umstand
wohl am besten beschreibt:
“What is right is not always popular and what is popular is not always right.”
Aber genug vom Song, kommen wir nun auch zum Video.
Anders als von Fryars versprochen, schaffen es manche von uns Vielzellern doch
nicht, die heilige Treppe der Coolness emporzuklettern. Im Video zu > Cool
like me< wird man mit zwei jungen Männern konfrontiert, wie sie die Zeugen
Jehovas nicht besser hätten modellieren können. In den ersten Szenen sieht man
die Jungs beim Zähneputzen, Schuhe zubinden und dem gemeinsamen Frühstück mit
einhergehenden Gebet. Danach wird sich aufs Klapprad geschwungen, stilecht mit
Helmchen, und ins benachbarte Ghetto gedüst, wo die Ungläubigen auf die, den
Weltuntergang preisende, Flyer und zwei Weißbrote mit verwirrenden
Tanzbewegungen irgendwie nicht gewartet zu haben scheinen und unsere beiden
Jungmissionare eher misstrauisch als niederkniend betrachten. Dennoch, und das
empfand ich als ziemlich interessant, werden die beiden Radfahrer weder
angegriffen noch aus dem Viertel gejagt. Schlussendlich, während die Jungs mal
wieder einen ihrer gottesfürchtigen, epileptischen Tänzchen abhalten geschieht
auch das prophezeite, auf Flyern gepresste Unheil.
Ich liebe diesen Typen einfach. Wie er guckt...unbezahlbar |
Insgesamt ein wirklich gelungenes Stück Musikvideomaterial, dass Herr Garret, der übrigens nicht mit Stargeier David Garret verwandt oder verschwägert ist, hier abgeliefert hat, mit dem er auch zusätzlich beweist, dass man auch mit Fahrradhelm, schwarz-weißer Uniform und hochgezogenen Tennissocken durchaus cool sein kann, wenn man nur zu sich und seiner Lebensphilosophie steht.
liebst
Elli♥
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