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Die Kunst einer Biografie ist es, die Person, deren Leben aufgezeichnet wird, so kritisch aber auch so verständnisvoll wie möglich aufs Papier zu bringen und dabei dem Biografierten oder eben seinen Angehörigen und Fans, dessen Leben so darzustellen, sodass er sich wünscht, dieses Leben noch einmal leben zu dürfen.
Das macht eine Biografie und insbesondere eine Autobiografie so schwierig, da man oftmals eher zur Verherrlichung als zur Erniedrigung neigt, was einerseits angebracht, andererseits aber auch sehr verlogen und flach sein kann, da der Mensch sich mit einer einfachen Blumenwiese der Komplimente nicht zufrieden gibt. Er würde sie in Flammen setzen, nur um zu sehen, wie es aussieht und wer zum Löschen kommt.
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Ein grandios gelunges biografiches Werk ist der Film > Nowhere Boy<, das sich mit den Jugendjahren des großartigen John Lennons befasst und liebevoll seine Pubertät beleuchtet, aber doch auch zeigt, dass Johnny Boy kein einfaches Kind war und erst recht keine einfache Kindheit hatte.
Seinen Vater kennt er nicht, seine Mutter sieht er nicht. John wächst bei seiner unterkühlten Tante und seinem lebenslustigen Onkel auf. Bei ihm findet er Halt, von ihm lernt er, die Mundharmonika zu spielen, mit ihm hört er bis spät in die Nacht Comedysendungen im Radio. Dann, wie aus dem Nichts, fällt sein Onkel um und ist tot. Für John ein unglaublich schmerzender Verlust, an dem er sich selbst die Schuld gibt.
John fühlt sich immer einsamer und verroht zunächst zunehmend, bis er seine Mutter und damit dem Rock entdeckt. Sie bringt ihm das Banjospielen bei und weckt seine Leidenschaft für die Musik.
John beschließt für sich, auch aus Liebe zu seiner Mutter, Musiker zu werden und aus einem anfänglichen Jux entwickelt sich eine Band, aus der schlussendlich die Beatles hervorgehen sollen.
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Soweit die Kurzhandlung. Das Biopic erhält einen unglaublich rotzigen Charme durch seine Darsteller. Aaron Taylor-Johnson, den manche vielleicht schon aus dem kitschigen Teeniefilmchen > Frontalknutschen< ( einem meiner Lieblingsfilme) kennen und lieben, besticht als gutaussehender, großkotziger John Lennon.
Thomas Sangster, einem der wohl knuffigsten und vielseitigsten Schauspieler überhaupt so scheint es, brilliert als junger, gewissenhafter Paul McCartney, der sich seit dem ersten Treffen in ewiger freundschaftlicher Konkurrenz zu John Lennon befand, was Beide zu kreativen Höchstleistungen trieb und beflügelte.Im Film kann man wunderbar die Anfänge dieser Hassliebe mitverflogen.
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Aber auch John Lennons persönlicher Werdegang, mit dem sich der Film natürlich hauptsächlich befasst, wird im charmanten Flair der 50er veranschaulicht, was insbesondere für mich ein Genuss war, da ich dieses Jahrzehnt schon modisch unheimlich schön finde. Noch interessanter ist jedoch die Jugendkultur allgemein dieser Zeit.
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Die Keimzeit des Rock, die Nachwirkungen des Krieges und John Lennons rebellisch eigensinniger Charakter vereint schaffen Szenen wie illegale Freifahrten auf dem Busdach, oder geburtstägliche Besäufnisse mit anschließender Platzwunde dank Waschbrett.
Insgesamt also ein wirklich ergreifendes, humorvolles Bild eines Enfant terribles, dass seiner Zeit vorraus schien und somit unausweichlich zu einem Vorreiter der Rockmusik werden musste. Nicht nur für Beatlesfans sondern auch für Liebhaber von derber Jugendlichkeit die auf einen Schuss zarter Tränen zum Ende hin nicht verzichten wollen ist > Nowhere Boy< ein wirkliches Zuckerstück der Biopics und absolut sehenswert, weil man der Film so unbeschreiblich grandios ist, dass Worte ihn kaum einfangen können.
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liebst
Elli♥
Ich glaube, den will ich schauen. Sowas ist viel netter als sich Biographien durchzulesen und ich mag irgendwie diese arrogante Art von John, ob er nun in Wirklichkeit so war oder nicht. Und was macht Thomas Sangster da eigentlich schon wieder? Der verschwindet ja gar nicht mehr aus meinem Blickfeld!
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Mara
Der ist plötzlich wirklich überall und nirgendwo. Regelrecht erschreckend. o.O
LöschenAber er ist auch ein wirklich guter Schauspieler und man will ihm immer in seinen knuddeligen
Wangen kneifen, diesem drolligen, kleinen Spätzchen....
Momentchen Thomas Sangster ist 24. Hui! Also doch lieber nicht in die Wangen kneifen
liebst
Elli