Stockett, selbst in Jackson (Mississippi) geboren und aufgewachsen, schreibt unheimlich rührend und sensibel über die Rassentrennung in den USA der 60er Jahre, unverblümten Rassismus aber auch die aufkommende Bürgerrechtsbewegung und drei mutige Frauen.
Für alle, die, aus welchem Grund auch immer, weder das Buch gelesen noch den Film gesehen haben, habe ich hier eine kleine Rezension, die hoffentlich euer Interesse weckt.
Mich hat das Buch wirklich berührt. Bücher, in denen Menschen gegen soziale Ungerechtigkeiten und insbesondere Rassismus ankämpfen, sollten, meiner Meinung nach, in jedem guten Bücherregal vorhanden sein. "Gute Geister" ist ein wunderbares Beispiel für diese Sparte Literatur.
Also, wie schon erwähnt, spielt das Buch in den USA der 60er Jahre und beleuchtet das Leben dreier Frauen.
Zuerst habe ich mich ein wenig gegen das Buch gesträubt,
weil ich die zuerst nur den Film kannte und da mir die Beschreibungen nicht
wirklich gefallen haben. Über den Film wurde ja eigentlich immer nur gesagt,
dass Emma Stone mitspielt, die über das Leben von schwarzen Hausmädchen
schreibt. (Wo ich mir dann nur so dachte: Mensch das ist doch mal
aussagekräftig…nicht) Das fand ich
ehrlich gesagt, ein wenig fade aber jetzt, wo ich das Buch gelesen habe, nehme
ich das zurück. Die Idee ist super und die Geschichte wunderbar vielschichtig,
was schon damit erzielt wird, dass die drei Heldinnen alle, in der Ich-Form
geschriebene, Kapitel haben und frei heraus aus ihrem Leben berichten.
Was Aibileen und Minny erleben geht einem einfach nur ans
Herz. Aibileen ist so fürsorglich und liebevoll und Minny so herrlich aufmüpfig und nie um einen Spruch
verlegen. Wie sie einfach ihre Leben, als schwarze Dienstmädchen in einer so
ungerechten, rassistischen Zeit meistern, finde ich großartig. Diese beiden
Figuren fand ich wunderbar.
Ihre Kapitel sind einfach, aber voller Herz geschrieben. Sie berichten wirklich über das, was wirklich zählt, ohne es an die große Glocke zu hängen. Ich möchte nicht so viel verraten aber es lohnt sich wirklich, weil man sich super in die Beiden hineinfühlen kann.
Octavia Spencer, die Darstellerin der Minny Jackson, hat verdientermaßen den Oscar für die beste Nebendarstellerin bekommen. Sie ist genau so, wie ich mir die Minny im Buch vorgestellt habe. Aber auch Viola Davis, als Aibileen Clark, spielt einfach nur klasse.
Skeeter hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen. Ihre
Kapitel fand ich, um ehrlich zu sein, wirklich doof. Klar, sie ist diejenige,
die die Handlung erst richtig ins Rollen bringt, mit ihrem Vorschlag, über das
Leben schwarzer Dienstmädchen ein Buch zu schreiben, aber sie ist mir einfach
nur unsympatisch. Zum Einen, weil sie ja eigentlich diesen Entschluss nur
fasst, weil die Direktorin, von dem Verlag, bei dem sie angestellt werden
möchte, von ihre eine große Story verlangt. Skeeter macht das also zunächst
nicht aus Empathie zu Aibileen und Minny, sondern nutzt sie so gesehen für ihre
Karriere aus.
Das sind doch keine richtigen Probleme Mädchen!
Deshalb waren ihre Kapitel meist irgendwann verdammt
eintönig und nervig. Außerdem ist sie, als Journalist wohlgemerkt, zu doof,
sich in andere Leute hineinzuversetzen und ist immer total verblüfft, ja
schockiert, wie es dunkelhäutigen Menschen zur Zeit der Rassentrennung so geht.
Ums kurz zu machen – ich fand Skeeter total dämlich. Aber das ist nur meine
Meinung.
Anders erging es mir bei Celia und Johnny Foote. Die Beiden
sind die Arbeitgeber von Minny und man muss sich einfach in sie verlieben.
Celia erscheint zunächst einem als die typische, tussige aber unterbelichtete Schönheit
vom Lande ist aber eine wunderbare Frau. Sie ist ein wenig naiv und ängstlich,
hat aber ein reines Herz und begegnet Minny ohne Voruteile. Ebenso Johnny, der
sich um seine beiden Frauen reizend kümmert, obwohl man zunächst aus Celias
Bemerkungen darauf schließt, dass er ein brutaler, liebloser Rassist ist, der
seine Frau auch nur geheiratet hat, damit sie ihm ein Kind gebärt. ( Ein Kind
spielt im Übrigen eine wichtige Rolle in ihrer Beziehung aber ich möchte nicht
spoilern).
Um es zusammenzufassen, das Buch ist einfach nur toll. Es
berichtet behutsam aber auch ohne Schnörkel über das Zusammenleben weißer und
nicht weißer Menschen zur Zeit der Rassentrennung, beleuchtet die verschiedenen
Facetten der Frauen dieser Epoche ( was ich besonders spannend fand, weil die
Frauen eben Frauen und keine Pinup-girls oder kitschige Werbeplakatgrinsebacken
waren) und über die Sinnlosigkeit von Diskrimminierung und Rassismus aufklärt.
Ich kann es euch nur empfehlen, sowohl Buch als auch Film. Es beleuchtet eindrücklich die damalige Zeit aber auf eine mutige, humorvolle Art.
Ich kenne nur den Film, aber der ist sehr schön! Dein Post dazu gefällt mir sehr gut!
AntwortenLöschenVielen Dank :D
LöschenIch wiederum bin über das Buch erst so richtig zum Film gekommen, der mich aber, wie das Buch ja auch, voll überzeugt hat. Ich kann wirklich Beides empfehlen. Die Reihenfolge spielt aber denke ich, keine Rolle :D
liebst
Elli